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Wort und Wissen aus dem Blickwinkel der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW)



Den Mitarbeitern der Studiengemeinschaft Wort und Wissen ist ein kritischer Austausch mit andersdenkenden Wissenschaftlern und Theologen wichtig und er wird von ihnen auch gesucht. Leider erfahren wir viel Ablehnung. Kontakt mit uns seitens der akademischen Welt ist meist unerwünscht; Anfragen blieben meist ohne Antwort. Nur selten haben wir fachliche Kritik erhalten.1 In der Anfangszeit und auch bis in die 2000er-Jahre hinein gab es hin und wieder öffentliche kontroverse Dispute.2 Diese haben wir nie gescheut. Im Übrigen sind wir uns unserer fachlichen Grenzen bewusst und thematisieren das auch an passenden Stellen.3

Kritik an der Arbeit der Studiengemeinschaft Wort und Wissen gab es immer wieder aber auch in ganz anderer Form, nämlich durch Verdrehungen, Unterstellungen, Weglassungen wichtiger Argumente, Diffamierungen oder Verallgemeinerungen einzelner Vorkommnisse oder einzelner Aussagen. Hier hat sich besonders die AG Evolutionsbiologie hervorgetan. Eine Zeitlang sind wir auf verzerrende, unterstellende und diffamierende Aussagen eingegangen4, haben das aber weitgehend beendet, weil immer klarer wurde, dass es hier nicht um eine sachliche Auseinandersetzung geht, sondern um gezielte Beschädigung der SG Wort und Wissen und ihrer Mitarbeiter, wogegen wir nichts unternehmen können.

In der Reihe diffamierender Beiträge bildet ein aktueller Beitrag in der „Zeitschrift für Religion und Weltanschauung – Materialdienst der EZW“ 85/1 (2022), Seiten 43-47, einen traurigen Höhepunkt. Wer die Publikationen und Mitarbeiter von Wort und Wissen kennt, wird sich ob des Titels „Radikalisiert sich ‚Wort und Wissen‘? Der neue Stil der Evangelikalen in Baiersbronn“ vermutlich verwundert die Augen reiben. Die Autoren dieser Analyse sind keine Mitarbeiter der EZW5, sondern Mitglieder des Vorstandes der Arbeitsgemeinschaft Evolutionsbiologie (AG EvoBio), Andreas Beyer und Martin Neukamm. Etwa seit Beginn unseres Jahrtausends verfolgt diese Arbeitsgemeinschaft unermüdlich das Anliegen, die Arbeit der Studiengemeinschaft Wort und Wissen als „protestantisch-fundamentalistische Evolutionsleugnung“ und als Para- und Pseudowissenschaft oder „Anti-Wissenschaftsallianz“ zu diskreditieren. Zu diesen Einschätzungen werden nun weitere hinzugefügt: „Krude“ Argumentationen, ein „Paradigmenwechsel in der Argumentations- und Kommunikationskultur“, ein „Schulterschluss mit anderen pseudowissenschaftlichen bzw. verschwörungstheoretischen Akteuren“ und ein „deutlich aggressiver werdender Aktionsmodus“.
Worauf gründen sich diese Stigmatisierungen? Erstaunlicherweise wird im Text der EZW keine einzige Publikation, kein Vortrag, kein Video und kein facebook-Eintrag der Studiengemeinschaft Wort und Wissen als Beleg für diese schwerwiegenden Vorwürfe angeführt. Solche Veröffentlichungen sind bei uns auch nicht zu finden. Allein diese Tatsache entlarvt den Beitrag der AG EvoBio als unbegründete Diffamierung.

Vor diesem Hintergrund blieb der AG EvoBio offenbar nur die Möglichkeit, den Tätigkeiten von W+W-Mitarbeitern nachzugehen, die sie außerhalb von W+W in ihrer Freizeit verrichten. Hier wurde die AG EvoBio fündig. Unser Mitarbeiter Peter Borger hat sich zusammen mit einer 22-köpfigen Autorengruppe aus fachlicher Sicht im Rahmen seiner Kompetenz kritisch zur Zuverlässigkeit des PCR-Tests zum Nachweis von Ansteckungen mit dem Virus SARS Cov-2 geäußert. Die sich daran anknüpfende Korrespondenz war durchaus emotional und das lassen wir uns sagen. Aber daraus eine allgemeine Schlussfolgerung über einen angeblich neuen Stil von W+W zu ziehen, ist absurd. Wir haben im Rahmen der W+W-Arbeit den PCR-Test nicht thematisiert. Die aktuellen Vorwürfe der EZW und der AG EvoBio gegen die Studiengemeinschaft Wort und Wissen als Ganzes sind also gegenstandslos und unbegründet.

Der Beitrag bei der EZW ist ein Paradebeispiel, ein geradezu glänzendes Lehrstück, wie man den weltanschaulichen Gegner mit unlauteren, aber wirkungsvollen Mitteln beschädigen kann. Wir vertrauen darauf, dass unsere Freunde das durchschauen. Für andere, die uns nicht aus erster Hand kennen, ist es schwieriger, denn wir haben kaum Möglichkeiten, dasselbe Publikum zu erreichen wie die EZW. Das wiederum müssen wir Gott überlassen. Wir sind nicht die ersten, mit denen so umgegangen wird: „Wir erweisen uns als Gottes Diener, ob wir nun geehrt oder geschmäht werden, ob man Schlechtes über uns redet oder Gutes. Wir werden als Betrüger angesehen, aber wir halten uns an die Wahrheit“ (2. Korinther 6,8; NGÜ). Daran müssen wir uns messen lassen, nicht an den Schmähungen unserer Gegner.

Wo persönlicher Respekt, Achtung des Gegenübers, das ehrliche Anliegen einer sachorientierten und fairen Auseinandersetzung in der Sache die Kritik und kontroverse Diskussionen bestimmen, sind wir immer bereit, uns diesen zu stellen. Die aktuelle Publikation der EZW gehört leider nicht dazu.

Anmerkungen

1 Ein Text dazu findet sich hier. Siehe auch: „Vergessene Archäologie“ – Rezension eines Fachmanns

2 Zwei der letzten Veranstaltungen: Podiumsdiskussion „Design ohne Designer“ im Museum Schloss Rosenstein in Stuttgart; Podiumsdiskussion über Schöpfung und Evolution an der PH Freiburg

3 Zum Beispiel zusammenfassend: Naturwissenschaft bei Wort und Wissen – eine zweite Bilanz

4 Hier einige Beispiele:

Stellungnahme zu Martin Neukamms Rezension von “Evolution. Ein kritisches Lehrbuch”

Fehlerhafte Zitate in „Evolution – ein kritisches Lehrbuch“?

Prof. Dr. Kutschera verbreitet falsche Tatsachenbehauptungen über die Studiengemeinschaft Wort und Wissen e.V. im „Stern“

Frontal 21 (ZDF): Anti-Kreationismus-Beitrag mit Falschaussagen und Irreführungen

Nano in 3sat: Anti-Kreationismus-Sendung mit Falschaussagen und Irreführungen

Punkt für Punkt widerlegt? – Richtigstellungen von Behauptungen in Ulrich Kutscheras Buch „Evolutionsbiologie“

Evolutionäre Entwicklungsbiologie (dort Seiten 7–9)

„Arte“ schürt Ängste durch Desinformation und Feindbilder

Mit der Evolution gegen den “Bibelfundamentalismus”

Stellungnahme zum EZW-Text „Kreationismus: Wie man die Wissenschaft ruiniert“ – I. Wie man einen notwendigen Diskurs ruiniert (und drei weitere Folgen)

Disput um „Evolution. Ein kritisches Lehrbuch“

Welt ohne Kopf? – Eine kritische Analyse einer Rezension von „Welt ohne Gott?“

Schöpfung, Intelligent Design und Evolution bei „Terra X“

5 EZW: Evangelische Zentrale für Weltanschauungsfragen in Berlin.