Wort-und-Wissen-Info 1/2015
Inhalt
- Grußwort von R. Junker
- Entmythologisierung für Evangelikale
- Welt ohne Gott?
- Der bewohnbare Kosmos – das Argument der Feinabstimmung
- Das Rätsel der Arche Noah
- Weltliteratur aus christlicher Sicht
- In memoriam: Gottfried Meskemper
- Neue Texte bei Wort und Wissen und auf Genesisnet
- Fünfte Auflage von „Wie alt ist die Menschheit?“
- DVD de facto 2. Folge
Grußwort von R. Junker
das kennen Sie sicher auch, vor allem wenn Sie Vater oder Mutter sind: Sie haben etwas klar kommuniziert und Ihr Adressat hat es gehört, aber es ist dennoch nicht angekommen. „Das geht zum einen Ohr hinein und zum anderen wieder hinaus“ sagt der Volksmund dazu. Das kann ganz „harmlose“ Gründe haben, etwa Unaufmerksamkeit; man war gerade auf etwas anderes konzentriert, hat nur halb zugehört und Ähnliches.
In der Heiligen Schrift lernen wir, dass ein Nicht-Hören sehr viel schwerwiegendere Gründe haben kann, wenn das Wort Gottes nicht „ankommt“ – ein verschlossenes Herz. Wir erleben das auch immer wieder in unserer Arbeit, die letztlich dazu dienen soll, dass Gottes Wort, das uns in der Heiligen Schrift gegeben ist, die Herzen der Hörer erreicht. Mancherlei Argumente sollen dabei helfen, aber werden sie überhaupt gehört bzw. gelesen? Und wenn ja, kommen sie auch an, werden sie bedacht?
„Der Herr öffnete ihr das Herz, sodass sie den Worten des Paulus aufmerksam lauschte.“
Auf unserer letzten Fachtagung Wissenschaftstheorie im Januar haben wir diese Frage auch angesprochen, als wir uns darüber austauschten, wie wir gute Argumente so weitergeben können, dass sie auch beachtet werden. Für mich war dabei die Schilderung aus der Apostelgeschichte aufschlussreich, wo davon berichtet wird, wie das Evangelium erstmals in Europa durch Paulus in Philippi verkündet und angenommen wurde: „Eine Frau namens Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, hörte zu; sie war eine Gottesfürchtige und der Herr öffnete ihr das Herz, sodass sie den Worten des Paulus aufmerksam lauschte“ (Apostelgeschichte 16,14). Dass Lydia zuhörte, war dem Wirken Gottes zu verdanken. Das öffnete ihr Herz und damit ist offenbar Entscheidendes gewonnen. Denn direkt anschließend wird berichtet, dass sie sich taufen ließ, was einschließt, dass sie zuvor das gehörte Wort und den Herrn Jesus Christus auch im Glauben annahm. Nicht umsonst fordert Jesus seine Zuhörer auf: „Wer Ohren hat zu hören, der höre!“
Wenn wir Argumente weitergeben, ist das zwar nicht das Evangelium selber, sie sollen aber helfen, dass auf das Evangelium gehört wird. Es ist unsere vielfache Erfahrung, dass auch hier Gottes Wirken entscheidend ist. In diesem Bewusstsein wollen wir gute Arbeit leisten und die Ergebnisse weitergeben – die Wirkung dürfen wir Gott überlassen. Dafür, dass Sie hier mithelfen, dankt Ihnen, im gemeinsamen Auftrag verbunden
Ihr Reinhard Junker
Entmythologisierung für Evangelikale
In letzter Zeit wurden wir mehrfach um eine Stellungnahme zu Vorträgen des Theologieprofessors Siegfried Zimmer (ehemals PH Ludwigsburg) über die biblischen Urgeschichte gebeten. Reinhard Junker hat sich mit seinen Thesen befasst.
Die ersten Kapitel der Bibel wollen nicht über die zeitlichen Anfänge der Menschheit berichten, sondern den tiefsten Grund des menschlichen Daseins erklären. Adam und Eva seien entsprechend nicht als bestimmte Personen zu verstehen. Der Theologieprofessor Siegfried Zimmer (ehemals Pädagogische Hochschule Ludwigsburg) vertritt diese Auffassung in Vorträgen und im Internet (www.worthaus.org/mediathek) und begründet sie damit, dass es in der Antike kaum ein historisches Interesse gegeben habe, weiterhin damit, dass die biblischen Begriffe für „Anfang“ nicht zeitlich, sondern im Sinne von „grundsätzlich“ gemeint seien, und schließlich mit verschiedenen Beobachtungen an den Texten von Genesis 1-5. Außerdem würde ein historisches Verständnis von Genesis 2 und 3 zahlreiche Unstimmigkeiten beinhalten und sei daher auszuschließen.
In seinem Artikel „Entmythologisierung für Evangelikale: Haben Adam und Eva wirklich nicht gelebt?“ (PDF, 9 Seiten) geht Reinhard Junker auf Zimmers Thesen ein. Zunächst wird darauf hingewiesen, dass es in der Antike sehr wohl ein Interesse an der Historie gab, erst recht bei den Verfassern der alttestamentlichen Bücher. Im Weiteren wird anhand zahlreicher Beispiele gezeigt, dass in den Texten, in denen es um den „Anfang“ geht, der zeitliche Aspekt wichtig ist und dass die für einen „Anfang“ verwendeten Begriffe in den biblischen Sprachen ausdrücklich und in erster Linie den zeitlichen Aspekt beinhalten. Das Wort „Adam“ wird im Alten Testament zwar mehrheitlich im Sinne von „Menschheit“ gebraucht, kann aber in 1. Mose 1-5 an mehreren Stellen nur im individuellen Sinne verstanden werden, und in diesem Sinne wird „Adam“ auch an prominenten Stellen des Neuen Testaments als erster Mensch verstanden (vgl. Röm 5; 1. Kor 15,22; 1. Tim 2,13), vor allem dort, wo eine Gegenüberstellung von Adam und Jesus Christus vorgenommen wird. Schließlich wird gezeigt, dass der Verlust der biblischen Aussagen über einen zeitlichen Beginn und über historische Veränderungen auch einen Verlust des Verständnisses des Menschen als Geschöpf und erlösungsbedürftigen Sünder zur Folge haben. Es geht also nicht darum, die biblischen Texte über die Anfänge auf historische Aspekte einzuschränken. Vielmehr werden viele wichtige Aspekte der Gegenwart und des Soseins des Menschen erst von der Geschichte her verständlich.
Im genannten Artikel werden diese Punkte ausführlich erläutert. Auch ohne Kenntnis der Position Zimmers, mit der sich R. Junker befasst, bietet seine Stellungnahme Einblicke in wichtige biblische Zusammenhänge.
Welt ohne Gott?
Ein Gespräch mit Markus Widenmeyer über den Naturalismus
Markus Widenmeyer, Naturwissenschaftler und Philosoph, hat ein Buch über den Naturalismus verfasst. In „Welt ohne Gott?“ untersucht er die wichtigsten Argumente des Naturalismus und legt eine Begründung seines christlichen Gottesglaubens vor. Ron Kubsch hat mit ihm gesprochen und uns erlaubt, einen Auszug des Interviews zu veröffentlichen.1
RK: Herr Widenmeyer, warum haben Sie ein Buch über Naturalismus geschrieben?
MW: Die Frage, welche Weltsicht wahr und welche falsch ist, ist die wichtigste Grundfrage, die es überhaupt gibt. Der Naturalismus ist heute eine oder sogar die vorherrschende Weltsicht in der westlich geprägten Welt. Und ich bin der Ansicht, dass er nachweislich falsch ist. Den Nachweis möchte ich in diesem Buch führen.
RK: Können Sie für unsere Leser den Naturalismus kurz definieren?
MW: Allgemein kann man ihn gut über drei Prinzipien charakterisieren. Erstens das Immanenzprinzip: Es gibt nur innerweltliche, „natürliche“ Dinge, nichts Transzendentes. Zweitens das Materieprinzip: Ursprung der Welt ist eine nichtgeistige, nichtrationale Substanz, die Materie. Und drittens ein fundamentales Fortschritts- oder Entwicklungsprinzip. Die Schöpferkraft, die der Theist Gott zuschreibt, wird dabei sozusagen in die Materie projiziert. Ein weiteres Prinzip des heutigen Naturalismus ist der Szientismus; das ist der Glaube, dass die Naturwissenschaft im Prinzip alle sinnvollen Fragen beantworten kann.
Aber auch der Pantheismus und in der Regel der Polytheismus sind naturalistisch. So sind die Götter der Griechen oder Babylonier innerweltlich, endlich, aus einem Chaos entstanden und auch moralisch ziemlich fragwürdig. Der große Gegenspieler des Naturalismus ist der Theismus, wonach ein ewiger, transzendenter Gott existiert.
RK: Thomas Nagel beklagt, dass der Naturalismus heute in der Forschergemeinschaft weitgehend unangetastet vorausgesetzt wird und John Searle nimmt an, dass er als die Religion unserer Zeit gedeutet werden kann. Trifft es zu, dass in der Wissenschaft der Naturalismus heute unangefochten die Deutungshoheit beansprucht?
MW: „Unangefochten“ vielleicht nicht. Aber dieser Anspruch des Naturalismus ist massiv und der Widerstand relativ machtlos. Man darf hier die soziologische Dimension der Institution Wissenschaft nicht übersehen. Die Wissenschaft wirkt nicht nur stark in die Gesellschaft hinein. Es gibt auch äußere, oft nicht-rationale Faktoren, die „Wissenschaft“ beeinflussen, was Wissenschaftsphilosophen schon längst thematisiert haben. Die Strategie ist heute kurz gesagt, „wissenschaftlich“ mit „naturalistisch“ gleichzusetzen. Der Naturalismus will die Spielregeln vorgeben. Und er ist darin recht erfolgreich.
RK: Was ist darin so bedenklich?
MW: „Wissenschaft“ – die man dann nicht mehr so nennen sollte – droht zum Trojanischen Pferd für weltanschauliche Indoktrination zu werden. Wahrheit wird dafür an den entscheidenden Stellen durch Macht ersetzt. Zum Beispiel gelten heute naturalistisch-evolutionäre Darstellungen in biologischen Ursprungsfragen oft pauschal als wissenschaftlich, selbst dort wo sie völlig substanzlos sind. Umgekehrt gilt ein Vorschlag außerhalb dieses Paradigmas per definitionem als unwissenschaftlich – und wer einen solchen vorbringt, muss befürchten, ausgegrenzt und als „Wissenschaftsfeind“ stigmatisiert zu werden. Es ist aber diese Praxis, die die Möglichkeit rationaler Diskurse zerstört und damit auch echte Wissenschaftlichkeit, also die freie Suche nach Wahrheit. Wir kennen eine solche Praxis auch aus der ehemaligen Sowjetunion. Diese Bedenken teilen übrigens selbst Atheisten wie Thomas Nagel oder Bradley Monton.
RK: Warum lehnen Ihrer Meinung nach so viele Menschen den Gottesglauben ab, obwohl sich unter der Annahme der Existenz Gottes – wie Sie im letzten Kapitel zeigen – unsere Welt deutlich besser erklären lässt.
MW: Man könnte das historisch erklären: Religionskriege und anderer -missbrauch machten den Gottesglauben schließlich unattraktiv. Mich überzeugt das nicht so: Erstens sind diese Dinge meist nicht vereinbar mit dem biblischen Christentum. Zweitens würden unattraktive Aspekte einer Weltsicht diese nicht zwingend falsch machen. Drittens waren die auf dem Naturalismus basierenden Ideologien des 20. Jahrhunderts noch viel desaströser. Eine andere Erklärung ist, dass der christliche Glaube mit seinen sittlichen Ansprüchen in unserer Zeit vielen Lebenskonzepten zuwiderläuft. Da ist etwas dran, aber es erscheint mir als Gesamterklärung nicht befriedigend.
Angesichts der – meiner Ansicht nach – überwältigenden Belege für einen transzendenten, überragenden Geist ist die beste Erklärung genau die, welche die Bibel selbst liefert, auch wenn diese Erklärung wenig schmeichelhaft ist: So schreibt Paulus, dass Gottes ewige Kraft und sein göttliches Wesen erkannt werden können. Diese natürliche Gotteserkenntnis verschwindet aber, wenn der Mensch Gott nicht Ehre und Dank geben will. Wo anders steht, dass das Denkvermögen der Ungläubigen verblendet wurde. Das ist dann sozusagen das Gegenkonzept zu Dawkins God Delusion.
Mut macht mir aber, dass seit einiger Zeit analytische christliche Philosophie und Apologetik eine Renaissance erleben. Ich hoffe, dass Gott Gnade schenkt, dass Menschen das Licht des Evangeliums wieder sehen wollen.
RK: Vielen Dank für das Gespräch!
1 Erstmals veröffentlicht unter www.theoblog.de. Das komplette Interview ist im Magazin „Glaube und Denken“ veröffentlicht unter www.bucer.de/uploads/tx_org/gudh014c.pdf (S. 30-32).
Der bewohnbare Kosmos – das Argument der Feinabstimmung
Die Feinabstimmung der Naturgesetze als Hinweis auf einen Schöpfer-Gott
Dass das Universum wie für Leben gemacht zu sein scheint, wird mehrheitlich anerkannt. Nur wenige bestreiten, dass bereits geringfügige Änderungen der Naturgesetze menschliches Leben unmöglich machen würden. Welche Schlüsse aus dieser Erkenntnis gezogen werden dürfen, wird hingegen kontrovers diskutiert.
Die beobachtete Feinabstimmung der Naturkonstanten einfach als bloßen Zufall zu akzeptieren, erscheint nur den wenigsten als befriedigende Antwort. Die mit der Fragestellung verbundenen Wahrscheinlichkeiten sind viel zu klein, um einfach hingenommen zu werden. Wer sich damit zufrieden gibt, verzichtet auf eine Erklärung für die beobachteten Phänomene. Es ist sehr wohl angebracht, über die Leben ermöglichenden Eigenschaften unseres Universums erstaunt zu sein.
Der Physiker Dr. Peter Trüb, langjähriger ehrenamtlicher Mitarbeiter unserer Fachgruppe Physik/Kosmologie, hat eine allgemeinverständliche Darstellung des Arguments der Feinabstimmung im Kosmos verfasst (Der bewohnbare Kosmos – Die Feinabstimmung der Naturgesetze als Hinweis auf einen Schöpfer-Gott; 11 Seiten PDF). Der Autor schreibt in der Zusammenfassung:
„Wer sich den beiden bisher genannten Auffassungen nicht anschließen mag, aber trotzdem ohne einen Schöpfer-Gott auskommen möchte, wird darauf hoffen, dass der wissenschaftliche Fortschritt in Zukunft eine naturalistische Erklärung für die beobachteten Gesetzmäßigkeiten liefern wird. Dies erscheint für einige der diskutierten Beispiele für Feinabstimmung durchaus möglich, doch es besteht immer die Gefahr, ein fein abgestimmtes Modell auf eine neue Theorie zurückzuführen, welche ein noch viel größeres Ausmaß an Feinabstimmung benötigt. Dies trifft auch auf die Aussicht zu, dass bislang spekulative Theorien bestätigt werden könnten, welche das Vorhandensein einer riesigen Anzahl an Universen nahe legen. Die Existenz eines solchen Multiversums direkt zu überprüfen, ist jedoch aus prinzipiellen Gründen nicht möglich. Damit ist eine solche Lösung nicht weniger auf eine über die Naturwissenschaften hinausgehende Überzeugung angewiesen als der Glaube an einen Schöpfer-Gott.
Naheliegender scheint es, die Leben ermöglichende physikalische Ordnung unseres Universums als das Ergebnis eines geplanten Schöpfungshandelns zu verstehen. So wie wir bei der Betrachtung eines mechanischen Uhrwerks aus dem Zusammenwirken vieler exakt aufeinander abgestimmter Einzelteile auf einen intelligenten Urheber schließen, lässt sich aus den noch viel feiner abgestimmten Prinzipien in der Natur auf die Existenz eines intelligenten Schöpfers schließen. Ein solches Vorgehen hat sich in der Vergangenheit auf vielfache Weise in Gebieten wie der Archäologie oder der Kriminalistik bewährt. Als einzige der vorgestellten Alternativen erlaubt diese Sichtweise, jeglichem Leben von vornherein einen Sinn und ein Ziel beizumessen. Alleine die Absichten eines Schöpfers bilden eine solide Grundlage, um menschlichem Leben eine objektive, über subjektive Ansichten hinausgehende Bedeutung zu verleihen.“
„Für mich gibt es starke Hinweise, dass hinter der Bühne etwas vor sich geht … Es scheint, als ob jemand die Naturkonstanten fein abgestimmt hat, um das Universum zu erschaffen … Der Eindruck von Planung ist überwältigend.“
Paul Davies, britischer Physiker und Buchautor
Das Rätsel der Arche Noah
Buchbesprechung von Karl-Heinz Vanheiden
Die Forschungsgeschichte der Arche Noah ist geprägt von Irrtümern, Fälschungen und vergeblichen Bemühungen. Doch wenn man glaubt, dass die Bibel auf ihren ersten Seiten von tatsächlichen Ereignissen der frühen Menschheitsgeschichte ausgeht, lohnt sich die Suche. Auch außerbiblische Quellen weisen darauf hin, dass es noch bis ins erste nachchristliche Jahrtausend hinein identifizierbare Überreste der Arche auf dem Gipfel eines Gebirgszugs gab, der allerdings nicht mit dem heutigen Ararat und seinem schneebedeckten Gipfel identisch ist.
Der Verfasser geht jeder Spur nach und erzählt anschaulich und unterhaltsam von den verschiedenen Expeditionen und begründet seine Vermutung, dass der biblische Ararat eher im Südosten der Türkei zu suchen ist, auf einem Berg namens Cudi.
Das Buch ist in sieben Kapitel gegliedert, in denen der Verfasser viele historische und archäologische Zeugnisse anführt, die den Bericht der Bibel bestätigen. Sie sind mit vielen Zeichnungen und schwarz-weiß-Fotos illustriert. Im zehnteiligen Anhang beschreibt Roller dann auch die Suche nach Eden, nimmt Stellung zu der Frage der Saurier und der Arche und druckt verschiedene Quelltexte ab, einschließlich der biblischen. Am Schluss findet sich ein Stichwortverzeichnis und ein 16-seitiger Teil mit Farbfotos.
Es ist dem Verfasser zu danken, dass er die Grenzen wissenschaftlichen Arbeitens nicht überschreitet und deutlich macht, was man beweisen und was man nur vermuten kann. Ein lesenswertes Buch. (Erstveröffentlichung: bibelbund.de/2014/11/das-raetsel-der-arche-noah/)
Weltliteratur aus christlicher Sicht
Buchbesprechung von Friedhelm Jung
Engelhardt, Sebastian & Hageböck, Michael K.: Literatur im Deutschunterricht. Deutungen aus christlicher Sicht. Dillenburg: Christliche Verlagsgesellschaft, 2014, 336 S., 24,90 €.
Dieses Buch schließt eine Marktlücke. Die beiden Gymnasiallehrer Engelhardt und Hageböck analysieren 81 literarische Werke von Weltrang, die im Deutschunterricht häufig gelesen werden. Alphabetisch nach Verfassern angeordnet werden die Werke deutscher, englischer, amerikanischer, russischer und anderer Autoren behandelt. Sehr ausgewogen erscheinen Bücher aus verschiedenen Epochen und Jahrhunderten. Goethes „Faust“ ist natürlich ebenso vertreten wie Lessings „Nathan der Weise“ und Dürrenmatts „Die Physiker“. Brechts „Der gute Mensch von Sezuan“ steht neben Bergengruens „Der Großtyrann und das Gericht“. Fehlen dürfen auch nicht die Klassiker Russlands: „Schuld und Sühne“ von Dostojewski sowie Tolstois „Der Tod des Iwan Iljitsch“. Doch auch der angelsächsische Raum ist angemessen vertreten mit Jane Austen („Stolz und Vorurteil“), Aldous Huxley („Schöne neue Welt“), William Shakespeare („Der Kaufmann von Venedig“) und vielen anderen.
Die Analyse der Werke erfolgt immer nach demselben Muster: Zunächst wird der Inhalt des Werkes prägnant wiedergegeben, dann folgt eine Kurzbiographie des Verfassers, daran schließt sich eine „wertorientierte Beurteilung“ aus biblischer Perspektive an, und schließlich gibt es noch Tipps für den Unterricht.
Natürlich hätte man sich noch manches andere Werk der Weltliteratur gewünscht, etwa die „Buddenbrooks“ von Thomas Mann oder Werke von Siegfried Lenz, Günter Grass, Heinrich Böll oder Martin Walser. Doch räumliche Vorgaben – das Buch ist schon über 300 Seiten dick – verlangen nach einer Auswahl und diese haben die beiden Verfasser durchaus sinnvoll getroffen.
Auf jeden Fall gehört dieses Buch in die Hand von Deutschlehrern und Germanistikstudenten, die sich dem christlichen Glauben verbunden wissen. Außerdem werden Schüler der Mittel- und Oberstufe viel Gewinn aus seiner Lektüre ziehen können. Und schließlich wird das Buch auch jene Leser begeistern, die sich für Weltliteratur und deren Beurteilung aus biblischer Perspektive interessieren.
In memoriam: Gottfried Meskemper
Am 21. Januar 2015 ist Gottfried Meskemper nach schwerer Krankheit im Alter von 82 Jahren zu unserem Herrn in die Ewigkeit heimgegangen.
Sein Leben war geprägt von großen geistlichen Herausforderungen, denen er mit großer Dynamik begegnete. Von sich selbst sagt er: „Geboren als Jude – getauft als Katholik – konfirmiert als Evangelischer und doch zum Glauben an Jesus Christus, den Messias, gekommen.“
Die Feststellung des Apostels Paulus wurde, seit er als junger Mann zum Glauben fand, sein Lebensmotto: „Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus“ (1.Kor 3,11).
Als damals 1. Vorsitzender des Deutschen Christlichen Techniker-Bundes unterstützte er maßgeblich die Gründung der Studiengemeinschaft Wort und Wissen im Jahre 1979. Seither war er ein engagierter Förderer unseres Werkes. Schließlich war er viele Jahre Mitglied des Leitungskreises und hat bis zuletzt unsere Arbeit treu begleitet.
Der Glaube an den lebendigen Gott hatte bei Gottfried Meskemper einen glasklaren Realitätsbezug. Sein Glaube war immer auch denkender Glaube. Das Bekenntnis zum Schöpfer und zur Bibel als dem unverrückbaren Wort Gottes bestimmte sein Leben. Für ihn war es selbstverständlich, dass wissenschaftliche Forschung nur versuchen kann, das Geschaffene zu verstehen, und sich deshalb nie über den Schöpfer erheben kann. Dessen Fähigkeiten und Offenbarungen gehen über alles naturwissenschaftlich Erforschbare hinaus!
Gottfried Meskemper war ein mutiger Querdenker, der entgegen dem üblichen theologischen Trend naturwissenschaftliche Realitäten und Fragestellungen nicht von biblischen trennen wollte. So wurde er für manche zum unbequemen Zeitgenossen. Dies gerade wegen seiner kompromisslosen biblischen Orientierung und weil er das Zeitgeschehen aus geistlicher Perspektive kritisch zu analysieren verstand. Gottfried war gleichzeitig aber auch ein engagierter Brückenbauer zwischen Theologie und Wissenschaft einerseits und von Wissenschaft und Bildung andererseits. So war ihm die Gründung christlicher Bekenntnisschulen, die einschließlich des naturwissenschaftlichen Unterrichts eine Alternative zur atheistisch-materialistischen Sichtweise bieten sollten, ein Herzensanliegen. Folgerichtig trieb er die Nutzung der im Rahmen der Wort-und-Wissen-Arbeit gewonnenen Erkenntnisse für die christlichen Schulen voran. In allem war ihm seine Frau Liesel eine wesentliche Stütze und treue Begleiterin. Ihr gilt, wie der Tochter Ruth, unsere besondere Anteilnahme, doch teilen wir zugleich mit ihnen die tröstliche Gewissheit der Auferstehung und des ewigen Lebens in der Gegenwart Gottes. Daran darf Gottfried Meskemper nun uneingeschränkt teilhaben.
Sein wertvoller Dienst und sein umfassender Einblick in weltanschauliche und geistesgeschichtliche Zusammenhänge wird uns fehlen. Gottfried Meskemper bleibt uns in der Studiengemeinschaft in mancherlei Hinsicht vor allem Vorbild und Ansporn.
Winfried Borlinghaus, Mitglied des
W+W-Leitungskreises
Neue Texte bei Wort und Wissen und auf Genesisnet
- Podiumsdiskussion über Schöpfung und Evolution an der PH Freiburg u. a. mit Prof. Dr. Ulrich Kutschera und Dr. Reinhard Junker.
Bericht unter www.wort-und-wissen.de/disk/d15/2/d15-2.html - Forderung von „Evokids“: Evolution bereits an der Grundschule lehren!
Bericht und Kommentar von Michelle Noe unter www.wort-und-wissen.de/disk/d15/1/d15-1.html - Verbot von Unterricht über Schöpfung an Privatschulen Großbritanniens.
Bericht und Kommentar von Michelle Noe unter www.wort-und-wissen.de/disk/d14/9/d14-9.html
Auf Genesisnet gibt es regelmäßig Texte zu aktuellen Forschungsergebnissen:
- „Brauchen wir eine neue Evolutionstheorie?“
Unter dieser Fragestellung erschien Anfang Oktober in der Wissenschaftszeitschrift Nature ein Pro und Contra zweier Gruppen von Wissenschaftlern. Die Auseinandersetzung zeigt, dass es eine Vielzahl von zum Teil miteinander konkurrierenden Ansätzen gibt und dass die Mechanismenfrage der Evolution nicht geklärt ist.
www.genesisnet.info/index.php?News=221 - Schockierende Organe
Die Entstehung von elektrischen Organen in Fischen wirft durch neue genetische Befunde neue Fragen auf. Das Rätsel der unabhängigen Entstehung elektrischer Organe wird noch größer als bisher.
www.genesisnet.info/index.php?News=222 - Chemie im Kosmos – Moleküle für das Leben?
Populäre Medien verbreiten nicht selten irreführende Meldungen über aktuelle Forschungsergebnisse. Ein aktuelles Beispiel ist die Behauptung, man habe Leben in den Tiefen des Weltalls gefunden. Tatsächlich wurden nur relativ kleine organische Moleküle nachgewiesen, die allenfalls indirekt in einem Zusammenhang mit Leben stehen könnten. Auch aus dem interstellaren Raum sind derzeit keine chemischen Prozesse bekannt, die die nötigen Bausteine lebender Zellen bereitstellen.
www.genesisnet.info/index.php?News=223
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Fünfte Auflage von „Wie alt ist die Menschheit?“
Michael Brandt: Wie alt ist die Menschheit? Demographie und Steinwerkzeige mit überraschenden Befunden.
In 5. Auflage erschien das 2006 erstmals veröffentlichte Buch „Wie alt ist die Menschheit?“ Darin werden zwei unabhängige Indizienbereiche behandelt, die deutlich für eine sehr kurze Menschheitsgeschichte sprechen, und gegen alle bekannten Kritikpunkte überzeugend verteidigt. Die neue Auflage umfasst ca. 75 Seiten mehr als die bisherigen Auflagen, vor allem eine Reihe von Anhängen. Teil I wurde zudem stärker überarbeitet und aktualisiert.
Sehr hilfreich sind die neu hinzugekommenen zusammenfassenden Textkästen.
DVD de facto 2. Folge
Sie brauchen gute Argumente für den biblischen Glauben? Zwei Filme werfen ein neues Licht auf Forschungsgebiete, deren Ergebnisse der Bibel scheinbar widersprechen.
Katastrophen in heutiger Zeit zeigen, dass für die Bildung von Canyons keine Jahrmillionen erforderlich sind. In Tagen, ja Stunden kann durch Hochwasser festes Gestein ausgefräst werden. Im Rückschluss auf die Erdgeschichte wird klar: Geologische Prozesse können viel schneller Landschaften formen, als dies normalerweise angenommen wird.
Auch die Evolution des Menschen ist angesichts der bekannten Fakten fragwürdig. Zahlreiche Erkenntnisse legen nahe, dass der Mensch von Anfang an intelligent, handwerklich begabt und künstlerisch talentiert war. Er stammt nicht von Primaten ab, sondern ist ein unvergleichliches Geschöpf Gottes.
Die historischen Fundamente des christlichen Glaubens sind viel fester, als viele zu denken wagen. Entdecken Sie ganz neu die Glaubwürdigkeit der Bibel!
Nichtkommerzielle Vorführung erlaubt!