Skip to main content

Illustra Media: „Metamorphose“

Geheimnisvolle Schönheit der Schmetterlinge


Nachfolgend eine Rezension von Reinhard Junker:

Dieser neue Film von Illustra Media ist ein filmisches Meisterwerk. Faszinierende Bilder aus der Welt der Schmetterlinge und ihrer geheimnisvollen Metamorphose ziehen den Betrachter in ihren Bann. In großartigen Detailaufnahmen lernen wir die verschiedenen Phasen des Lebenszyklus der Schmetterlinge kennen – die Entwicklung von einem winzigen Ei über die Raupe und Puppe bis zum Falter. Dabei drängt sich wie bei kaum einer anderen Einrichtung der Lebewesen die Frage nach der Entstehung auf. Besonders der Wechsel von Raupe zum ausgewachsenen Insekt ist mehr als eine harte Nuss für ziellose Evolutionsmechanismen. Wie soll der Bauplan für zwei ganz verschiedene Gestalten (mit der Puppe eigentlich drei) in einem einzigen Organismen in evolutionären Schritten von zufällige Änderung und Auslese entstanden sein? „Zwei brillant gebaute Organismen teilen sich dasselbe Genom.“ Der Film geht dieser Frage nach. Dabei muss man bedenken, dass evolutionäre Prozesse ungerichtet sind, es gibt keine Zukunftsorientierung. Wie kann Selektion beispielsweise die Entstehung eines Puppenstadiums zulassen, wenn nicht auch schon das Imago (der fertige Falter) im Blick ist? Der programmierte Zelltod würde in eine Sackgasse führen.

Aber schon die Eigenschaften des Eis wie der Schutz vor Austrocknung sind nicht selbstverständlich und erfordern besondere Einrichtungen. Dasselbe gilt für das Auffinden der Blätter derjenigen Pflanzen, die für die Eiablage geeignet sind. Die Häutung der Raupen ist ein sehr komplizierter Prozess, der viele exakte Steuerungsprozesse benötigt. Die Aufhängung des Raupenstadiums, das zur Puppe wird, damit kein Absturz bei der letzten Häutung erfolgt, ist ein weiteres Wunder für sich. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus.

Durch welche Vorgänge die Puppe zum Insekt verwandelt wird, liegt noch weitgehend im Dunkeln. Alle Organe und Strukturen der Raupe werden aufgelöst und grundlegend neu gebaut. Beim Betrachten drängt sich der Vergleich von Dirigent und Orchester auf. Ganz erstaunlich ist die Bildung des langen Rüssels: Er muss nach dem Schlüpfen aus zwei Hälften zusammengesetzt werden wie zwei halbe Strohhalme. Die Flügel sind zuerst noch weich und biegsam und werden nach dem Schlüpfen gehärtet. Die Verpuppung kann man damit vergleichen, dass ein Auto sich selbst eine Garage baut und darin umgebaut wird. Klar, der Vergleich hinkt, aber vor allem deshalb, weil die Verpuppung noch viel komplizierter ist. Die Entstehung der Metamorphose ist ganz offensichtlich ein „Alles-oder-nichts-Projekt“.

Und so kann man weiter fortfahren mit den staunenswerten Details der Entwicklung der Schmetterlinge. Als ob dies alles nicht wunderbar genug wäre, zeigt der Film im zweiten Teil Details zum Zug des Monarchfalters, der über 4000 Kilometer zurücklegt, um seinen Winterschlaf in Gebieten halten zu könne, in denen die Temperaturen in einem akzeptablen Bereich liegen.

Diese neue DVD mit Aufnahmen in den Regenwäldern von Ecuador und in Mexiko mit seiner Kette von Vulkanen ist sehr zu empfehlen.

Hinweis: Dieser Film darf in Hauskreisen, Jugendkreisen und im Rahmen schulischen Unterrichts aufgeführt werden. Eine öffentliche Aufführung ist kostenpflichtig.

Metamorphose 14,95 *

Zum Shop