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Wort-und Wissen-Info 1/2023


Grußwort von Boris Schmidtgall

Liebe Freunde von Wort und Wissen,

Klimaentwicklungen und ihre Ursachen zu verstehen ist bekanntlich alles andere als trivial. Vorsichtige Schlussfolgerungen sind für alle Beteiligten der komplexen Klimadebatten geboten. Im vergangenen Dezember lieferte der Schweizer Rundfunk (SRF) ein schrilles Beispiel dafür, wie es nicht geht. Es wurde ein Gelehrter auf die Bühne gehoben, der die Ursache des Klimawandels sicher ausgemacht zu haben meint: einen Bibelvers aus dem Schöpfungsbericht! Eingangs wurde die Essenz des Interviews in gewichtigen Worten vorweggenommen: „Abwenden lässt sich der Klimawandel längst nicht mehr. Er ist da, raubt und zerstört, schafft Opfer und Milliardenschäden. […] Der biblische Auftrag habe die Menschheit an den Abgrund geführt, meint der deutsche Historiker Phillip Blom.“ Als Beirat der Giordano Bruno Stiftung nutzte Blom nach besten Kräften die ihm gebotene Gelegenheit für einen Rundumschlag – insbesondere gegen den christlichen Glauben. Den Satz „Macht euch die Erde untertan …“ (1. Mo 1,28) bezeichnete er als „mythologische Atombombe und Wahnidee“ und machte die Christen allein verantwortlich für den Klimawandel: Der betreffende Vers sei nicht durch die hebräische Bibel, sondern erst durch Übersetzungen wie die Vulgata, King-James-Version oder die Luther-Bibel wirkmächtig geworden. Daraus habe die starke Neigung der Menschen resultiert, die Erde auszubeuten, was zum drohenden Klimakollaps geführt habe.

Mit dem Klimawandel gegen die Bibel?

Grundlegend für Bloms Äußerungen war seine evolutionäre Weltsicht. Den Menschen bezeichnete er als „Tierart“, die sich mit 1,5 % genetischer Abweichung nicht mehr von Schimpansen unterscheide als der Afrikanische Elefant vom Indischen. Ob ihm bekannt ist, was die viel zitierten 1–2 % genetischer Unterschied bedeuten und dass der gesamte genetische Unterschied zwischen Schimpanse und Mensch eher bei 16 % liegt (Stud. Integr. Journal 26, 4–10)? Außerdem sei, so Blom, der Mensch ein „vorübergehender Parasit fürs Klima“, für den es eine „artgerechte Haltung“ bräuchte. Auf nähere Details der „Haltung“ und wer darüber entscheidet, ging er allerdings nicht ein. Als Maßnahme gegen die drohende Klimakatastrophe schlug Blom nichts Geringeres vor, als 3000 Jahre Kulturgeschichte hinter sich zu lassen und die Menschheit zu „rekonstruieren“ – wobei nicht klar war, was genau er damit meinte. Zudem forderte er ein Ende des Wirtschaftswachstums in der westlichen Welt; über dasjenige anderer Teile der Welt äußerte er sich allerdings nicht. Errungenschaften, die eine effizientere Energienutzung möglich machen und letztlich der westlichen, von biblischem Gedankengut ausgehenden Wissenschaftskultur zu verdanken sind, ließ Blom unerwähnt. Er schwieg auch darüber, dass der verantwortliche Umgang mit der Schöpfung in der Heiligen Schrift durchaus angemahnt wird (s. 1. Mo 2,15; 5. Mo 22,6–7; Spr 12,10; Offb 11,18). Es lohnt sich „kühlen Geistes“ (Spr 17,27) in überhitzten Klimadebatten zu sein. Das kann einem so manche Peinlichkeit ersparen.

Herzlich, Ihr Boris Schmidtgall

Entdecke die Spuren des Schöpfers!

Im zeitigen Frühjahr gibt es Spannendes in der Schöpfung zu entdecken – vor allem sind die Spuren des Schöpfers unübersehbar.

Wenn die Tage länger werden und die Luft sich erwärmt, regt sich auch das Leben, das gleichsam einen Winterschlaf gehalten hat. Jedes Jahr werden wir so an Gottes Zusage erinnert, die er nach der Sintflut den Menschen gegeben hat: „Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht“ (1. Mose 8,22). Eine Zusage, die Gott garantiert und nicht an weitere Bedingungen geknüpft hat – und die in Zeiten wie diesen vor allzu großem Pessimismus und vor Panik schützen kann.

Klar, wir sollen mit der Schöpfung verantwortlich umgehen, und die menschliche Sündennatur steht uns dabei oft genug im Wege. Aber vielleicht hilft dabei gerade die Einsicht, dass wir es wirklich mit einer Schöpfung und dem Schöpfer zu tun haben. Man schützt, was einem lieb ist, und man muss kennen, was man lieben soll. Mit dieser Zielsetzung haben Richard Wiskin und ich viele Jahre lang botanische Exkursionen im Frühjahr angeboten und viel Schönes und manchmal auch Abenteuerliches erlebt. Am schönsten war es für mich, wenn Teilnehmer hinterher gesagt haben, dass die genauere Betrachtung der Schöpfungswerke ihren Glauben gestärkt habe, weil sie darin Gottes Spuren erkannt haben.

Abb. 1: Links: Zusammengefaltete Blätter des Wald-Sauerklees. Mitte: An der Basis der Teilblättchen befindet sich jeweils ein Gelenk. Rechts: Doppelbelichtete Blätter des Sauerklees: gefaltet und ausgebreitet. (Fotos: R. Junker (links), R. Wiskin)

Ein paar solchen Spuren möchte ich im Folgenden nachgehen. Schauen wir uns ein unscheinbares Pflänzchen an: den Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella). Seinen Namen verdankt er den kleeartigen Blättern (er ist aber nicht mit dem Wiesenklee verwandt) und seinem säuerlichen Geschmack (Oxalsäure und Kleesalz). Die nur 5–15 cm hohe Pflanze kann leicht übersehen werden, solange sie nicht blüht. Da sie jedoch gerne in Grüppchen vorkommen, z.B. auf vermoderten Baumstämmen, kann das geübte Auge sie leicht finden. Und ab etwa Mitte April öffnen sich die hübschen Blüten, denen wir uns später noch widmen werden.

Der Wald-Sauerklee kommt mit sehr wenig Licht aus; notfalls reichen ihm 1/160 des Tageslichts. Zuviel Licht mag er gar nicht, und er gedeiht vor allem im Nadelwald, wo es sowieso nicht richtig hell wird. Da die Pflanze somit nur wenig Licht aufnehmen und folglich nicht viel Pflanzenmasse produzieren kann, muss sie mit den zur Verfügung stehenden Mitteln besonders sparsam umgehen. Entsprechend ist sie sehr zart gebaut und kleinwüchsig, die Blätter sind dünn und besitzen wenig Verdunstungsschutz (Abb. 1). Den brauchen sie ja auch kaum. Allerdings sorgen feine Härchen an Stängel und Blättern dafür, dass ein windstiller Raum die Pflanze umgibt und so mit sparsamen Mitteln einer Austrocknung durch Wind entgegengewirkt wird.

Doch das reicht nicht aus, wenn es kalt wird oder wenn doch mal ein Sonnenstrahl länger auf die Pflanze fällt und diese dadurch relativ stark erwärmt wird. Für diesen Fall ist der Sauerklee mit einem besonderen Mechanismus zur Herabsetzung der Verdunstung ausgerüstet. An der Basis der Fiederblätter befinden sich Gelenke, die durch einen Zelldruckmechanismus (Turgor) verstellt werden können. Im Normalfall stehen die Blätter waagrecht, bei sehr niedrigen Temperaturen und in der Nacht sowie bei Überbelichtung (zu große Wärme) klappen die Fiedern jedoch nach unten und falten sich auch noch ein, sodass sie alle eng am Stängel und aneinander liegen (Abb. 1).

Wie funktioniert das? Auf der Unterseite der Gelenke nimmt der Zelldruck (Turgor) ab, und somit klappen die Blätter nach unten. Durch das Herunterklappen werden besonders die Spaltöffnungen geschützt, denn sie befinden sich nur auf den Blattunterseiten, die zusammengelegt werden. (Spaltöffnungen dienen dem Gasaustausch; dadurch kann die Pflanze das benötigte Kohlendioxid aus der Luft aufnehmen. Andererseits sind die Spaltöffnungen auch eine Quelle des Wasserverlusts, da hier die Verdunstung von Wasserdampf wenig behindert ist.) Durch diesen Mechanismus wird die Oberfläche und damit die Verdunstungsfläche der Pflanze stark verkleinert, sodass der Wasserverlust entsprechend herabgesetzt wird.

Regelkreise – clever gemacht

Woher „wissen“ die Gelenke, wann sie ihre Stellung verändern müssen? Die Forscher vermuten, dass linsenförmige Zellen der Blattoberseite als Messgeräte dienen, deren Messergebnisse und darauf beruhende Signale zu den Blattbewegungen führen.

Wir haben hier eines von vielen Beispielen für einen Regelkreis vor uns. Das Prinzip des Regelkreises kennen wir vor allem vom Thermostaten, mit dem die Raumtemperatur in der Wohnung geregelt wird. Ein Regelkreis braucht allgemein drei Elemente:

  1. Einen Fühler, also ein Messinstrument. Beim Thermostaten ist das ein Thermometer.
  2. Einen Vergleich von Istwert und Sollwert. Mit „Sollwert“ ist gemeint, wie ein Zustand sein soll, also z. B. wie hoch die Raumtemperatur sein soll. Der Istwert ist die tatsächliche Raumtemperatur. Ein Vergleich von Istwert und Sollwert bedeutet also, festzustellen, ob der Istwert so ist, wie er sein soll, in unserem Fall also eine bestimmte Raumtemperatur.
  3. Eine Apparatur, um den Sollwert (wieder) herzustellen, falls der Istwert abweicht, z. B. wenn es zu kalt in der Wohnung wird. Vermittels eines Signals muss die Heizung angestellt werden.

Wenn eines der drei Elemente fehlt, funktioniert nichts. Ein noch so gutes Thermometer wäre völlig nutzlos, wenn kein Vergleich von Istwert und Sollwert möglich wäre. Und die Heizung nützt nichts, wenn sie nicht „weiß“, wann sie arbeiten soll. Es muss alles gleichzeitig vorhanden und genau aufeinander abgestimmt sein.

Und es wird noch etwas benötigt: Es muss ja auch von jemandem programmiert sein, wie hoch der Sollwert sein soll. Der Thermostat weiß das nicht, er muss von einer Person eingestellt werden, die ein bestimmtes Ziel verfolgt. Das alles braucht notwendigerweise Planung. Ein solcher Regelkreis ist auch beim Sauerklee „eingebaut“.

  1. Das Messinstrument, vermutlich linsenförmige Zellen der Blattoberseite, das feststellt, wie viel Wasser im Pflanzengewebe vorhanden ist.
  2. Ein Sollwert-Istwert-Vergleich: Gibt es eine Abweichung vom Sollwert? Wird das Wasser im Gewebe zu knapp? Scheint die Sonne zu stark auf die Blätter? Der Sollwert muss auch hier programmiert sein, eine Abweichung des Istwerts (zu wenig Wasser im Gewebe) vom Sollwert muss erkannt werden.
  3. Reaktion, um den geänderten Sollwert wiederherzustellen: Die drei Teilblättchen werden heruntergeklappt, was die Verdunstung herabsetzt, sodass auf diese Weise der Sollwert – geringe Verdunstung – wieder erreicht werden kann.

Ist das Blatt erneut im Schatten  und die Wasserversorgung wieder günstiger, wird der Vorgang rückgängig gemacht.

Wir haben es hier mit zwei Typen von Schöpfungsindizien zu tun: 1. Das Schöpfungsindiz „Alles oder nichts“: Alle Teile und Fähigkeiten müssen vorhanden und aufeinander abgestimmt sein; nichts Wesentliches darf fehlen, sonst gäbe es einen kompletten Funktionsausfall. Das geht nur, wenn sich jemand das betreffende Gebilde ausgedacht und hergestellt hat. 2. Plastizität bzw. Anpassungsfähigkeit: die Fähigkeit, auf Änderungen der Umweltreize wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit passend reagieren zu können. Der Sauerklee hat wie alle Lebewesen nicht einfach ein fixes Aussehen, sondern besitzt ein Programm, um auf Umweltschwankungen reagieren zu können.

Wegweiser zum „Blütensaft“

Der Sauerklee hat noch weitere Schöpfungsindizien zu bieten. Dazu betrachten wir seine Blüten (Abb. 2). Dem aufmerksamen Auge fallen markante Linien auf den Kronblättern und ein gelblich-oranger Fleck in der Mitte der Blüte auf. Die Linien weisen gleichsam zum Inneren der Blüte. Diese Muster erkennen auch blütenbesuchende Insekten, die auf den Nektar am Blütengrund aus sind und beim Blütenbesuch die

Abb. 2: Saftmale bei der Blüte des Sauerklees. (Foto: R. Junker)

Blüten bestäuben können. Da Linien und Fleck den Weg zum Nektar, also zum „Blütensaft“, weisen, bezeichnen die Botaniker sie ganz anschaulich als „Saftmale“. Solche Farbmuster gibt es nicht nur im sichtbaren Spektrum des Lichts, sondern auch im unsichtbaren UV-Bereich, den viele Insekten wahrnehmen können. Die feinen Linien und farbigen Flecken, welche die Blüten oft so hübsch aussehen lassen, wirken also nicht nur als ästhetische Komponente, sondern haben als Wegweiser auch eine wichtige Funktion.

Denn die bestäubenden Insekten müssen den Weg in die Blüte hinein finden, damit sie bei der Nektarsuche Pollen (Blütenstaub) übertragen können, den sie an der Narbe einer anderen Blüte absetzen (= Bestäubung) und so schließlich Befruchtung und Samenansatz ermöglichen. Wie diese schönen Muster auf den Kronblättern zustande kommen, ist nicht so genau bekannt. Erstaunlich jedenfalls, dass unzählige Zellen der Blütenblätter „wissen“, welche Farbe sie annehmen müssen, damit als Gesamteindruck ein informatives Muster herauskommt.

Aber noch zwei andere Dinge sind erstaunlich: 1. Woher wissen die Insekten eigentlich, was die Saftmale bedeuten? Wenn wir bei einer Wanderung einen Wegweiser finden, auf dem auch Messer und Gabel überkreuzt abgebildet sind, wissen wir, dass es zu einem Gasthaus geht. Aber woher wissen wir das? Es muss jemand auf die Idee gekommen sein, Messer und Gabel als Repräsentation für ein Gasthaus festzulegen. Schließlich sind Messer und Gabel nicht ein Gasthaus. Diese Repräsentation steckt nicht im Muster selbst, sondern muss „von außen“ aufgeprägt worden sein – vom Schöpfer höchstpersönlich erfunden. 2. Solche Saftmale gibt es bei unzähligen, nicht näher verwandten Arten. Die Erfindung „Saftmal“ wurde in vielen unterschiedlichen Arten und Variationen umgesetzt (Abb. 3 zeigte einige Beispiele). Zufällig und ohne Ziel entstanden oder durchdacht und geplant?

Abb. 3: Saftmale bei (v. l.) Gamander-Ehrenpreis, Wildem Stiefmütterchen und Alpen-Vergissmeinnicht. (Fotos: R. Junker)

Zum Schluss

Normalerweise gehen wir achtlos an den unscheinbaren Pflanzen vorüber und denken uns nichts dabei, wenn wir am Waldboden die weißen Blüten oder vielleicht auch die zusammengeklapptem Blätter des Sauerklees sehen. Aber ich hoffe, neben der Faszination über die unscheinbaren Blümchen ist es deutlich geworden, dass hier viel Weisheit, Überlegung und Planung entdeckt werden kann. Wer hat das wohl so wunderbar eingerichtet?

Reinhard Junker

Nasenrekonstruktionen von Homininen – Daten oder darwinistische Deutungen?

In so gut wie allen Museen und Lehrbüchern weltweit werden frühe Menschen (wie Neandertaler) oder ausgestorbene großaffenähnliche Homininen (angebliche Vormenschen wie Australopithecus) als Rekonstruktionen dargestellt.

Dies ist insbesondere bei Weichteilstrukturen wie der Nase allerdings sehr problematisch, da diese ja fossil nicht erhalten bleiben. Wie gut sind solche Nasen-Rekonstruktionen also begründet? In einer neuen Studie haben sich Campbell und Kollegen (2022) mit der Rekonstruktion von Nasen bei Homininen und Menschen beschäftigt. Sie kommen zu einem erstaunlichen Ergebnis, das man bei all den Rekonstruktionen weltweit gar nicht erwarten würde: Und zwar wurde dem Weichteilgewebe der Nasen von Menschenaffen in der Forschung bisher „nur sehr wenig Aufmerksamkeit geschenkt“.

Um diesem Mangel abzuhelfen, stellen die Autoren eine eigene Gleichung zur Rekonstruktion der Nasen auf Grundlage weniger Schädelmesspunkte auf. Im Ergebnis weisen Australopithecinen interessanterweise im Gegensatz zu den echten Menschen weder menschliche noch intermediäre, sondern affenähnliche Nasenstrukturen auf. So schrieben auch schon der Paleo-Artist (Rekonstrukteur) Viktor Deak und der Paläoanthropologe G. J. Sawyer (2008, 186): „Bei den Australopithecinen lässt der Aufbau des Gesichtsskeletts darauf schließen, dass Lippen und Nase denen der heutigen Menschenaffen ähnelten und in ihrer Form ganz und gar nicht menschlich waren; die kleinen Eckzähne und die übrigen, ebenfalls recht menschenähnlichen Zähne lassen dagegen an ein Gesicht denken, das nicht vollkommen affenartig war und sich von dem aller heutigen Affen unterschied.“

Allerdings muss erwähnt werden, dass auch diese neue Rekonstruktion von Campbell und Kollegen mit erheblichen methodischen Mängeln behaftet ist – und das bereits bei der heutigen Vielfalt von Nasenformen bei Menschenaffen unter Zugrundelegung des evolutionären Paradigmas. Und selbst wenn man die Beziehungen zwischen Schädelstruktur und Weichteilgewebe der Nase bei Menschenaffen bereits ausreichend intensiv erforscht und verstanden hätte, stellt sich die Frage, ob man sicher wissen kann, wie die Nasen von Homininen genau ausgesehen haben sollen.

Abb. 1: Links: Die Rekonstruktionen der Nasenpartie in Museen und Lehrbüchern von nichtmenschlichen Homininen – wie hier von „Lucy“ (Australopithecus afarensis) – sind bisher wissenschaftlich erstaunlich wenig fundiert. Rechts: Die Nasenrekonstruktionen von menschlichen Homininen wie Neandertalern (hier ein Mädchen) sind zwar empirisch besser begründet, aber ohne Weichteilstrukturen trotzdem mit Unsicherheiten behaftet. (Quelle: Wikimedia. Neanderthal-Museum, Mettmann – Pressebilder, CC BY-SA 4.0; Fährtenleser, CC BY-SA 4.0)

Schließlich könnte es sich bei den nicht menschlichen Homininen auch um eigenständige erschaffene Grundtypen von Großaffen handeln, die nicht direkt mit heutigen Menschenaffen verwandt sind.

Es ist somit für alle Betrachter solcher Rekonstruktionen wichtig zu wissen: Insbesondere die Weichteil-Details spiegeln teilweise mehr die darwinistisch bedingten Deutungen als die tatsächlich vorliegenden Daten wider. Es wäre wünschenswert, wenn dies in Medien klarer kommuniziert werden würde. Daher sehen wir als Studiengemeinschaft WORT UND WISSEN einen wichtigen Auftrag darin, unseren Lesern den Unterschied zwischen zugrundeliegenden Daten einerseits und darauf aufbauenden Deutungen andererseits nahezubringen.

Eine ausführliche Version des Artikels ist verfügbar unter: Scholl B (2022):  Wie fundiert sind Nasenrekonstruktionen bei Homininen? Genesisnet.info News vom 26.09.2022, http://www.genesisnet.info/schoepfung_evolution/n305.php.

Benjamin Scholl

Wort und Wissen auf der Jumiko 2023 in Stuttgart

Mit der Jugendmissionskonferenz JuMiKo wird seit 1981 jungen Menschen am Sonntag nach der ersten vollen Woche im Jahr in der Messehalle in Stuttgart eine Plattform angeboten, auf der sie in Bibelarbeiten und Vorträgen in Gottes Wirken in unserer Welt hineingenommen werden. Menschen, die auf vielfältige Weise den Auftrag Gottes, seine frohe Botschaft in der Welt bekannt zu machen, umsetzen, begegnen sich dort, tauschen sich aus, und ermutigen sich gegenseitig.

Zur JuMiKo gehört auch eine große Ausstellung, in der Missionswerke, Ausbildungsstätten und andere christliche Werke ihre Arbeit vorstellen, Kontaktmöglichkeiten anbieten und über Einsatzmöglichkeiten informieren.

Die diesjährige JuMiKo fand am 8. Januar statt und stand unter dem Titel „ERfüllt“. Viele Mitarbeiter luden an 116 Informationsständen zu Gesprächen ein. Auf einem separaten Areal in der Messehalle wurde erstmals zu interaktiven Formaten eingeladen. Mit dem W+W Infostand nutzen wir seit vielen Jahren die Gelegenheit, junge Menschen auf die Arbeit der Studiengemeinschaft Wort und Wissen hinzuweisen und ihnen die verfügbaren Medien vorzustellen. Johannes Weiss, Dr. Peter Borger und Dr. Harald Binder haben den W+W-Stand betreut, viele Gespräche geführt und das eine oder andere Buch verkauft. Da waren Besucher, die Wort und Wissen bereits kennen und einfach vorbeikommen, um kurz zu grüßen. Andere betrachten nachdenklich den auf dem Tisch präsentierten menschlichen Schädel oder stellen Fragen zum DNA-Modell, das auf der anderen Seite des Tisches steht. Da ist die Schülerin, die sich sehr für molekularbiologische Themen interessiert und Peter Borger viele Fragen stellt, oder der Informatikstudent, der einfach mal wissen will, was Wort und Wissen eigentlich so macht, und am Ende so begeistert ist, dass er direkt fragt, wie man da Mitglied werden kann. Eine Frau fragt nach einem Buch, das sie ihrem Verwandten schenken könnte, der sich als Naturwissenschaftler nicht vorstellen kann, dass Gott wirklich relevant ist.

Nach der Abschlussveranstaltung, in der viele jungen Leute für ihre bevorstehenden Einsätze in verschiedenen Missionsprojekten ausgesandt und gesegnet werden, bauen wir den Stand ab und sind uns einig, dass die Begegnungen und Gespräche sehr lohnend und auch für uns bereichernd waren; wir beten für die Menschen, denen wir begegnen durften, dass Gott die Impulse, die wir geben konnten, für sie und viele andere fruchtbar macht.

Harald Binder

Fotowettbewerb für den neuen W+W-Kalender 2024

Mit großer Dankbarkeit blicken wir auf den Fotowettbewerb im vergangenen Jahr zurück und freuen uns über die durchweg guten Rückmeldungen. Um der Nachfrage gerecht zu werden, mussten wir zusätzliche Exemplare des Kalenders nachdrucken lassen.

Nach dieser Resonanz schreiben wir auch für das Jahr 2024 wieder einen Fotowettbewerb aus. Wir freuen uns über interessante Fotos, die auf die Arbeitsbereiche von W+W Bezug nehmen: Archäologie/Geschichte, Biologie, Geowissenschaften, Kultur und Geschichte, Philosophie, Physik/Kosmologie und Wirtschaft.

Zur Teilnahme am Wettbewerb für den W+W-Kalender 2024 schicken Sie bitte Ihre Fotos mit vollständiger Angabe Ihrer Postanschrift an die folgende E-Mail-Adresse: fotowettbewerb@wort-und-wissen.de. Pro Teilnehmer können maximal drei Bilder eingeschickt werden. Die Voraussetzungen sind, dass Sie selbst Urheber und somit Fotograf der Fotos sind und dass die Bilder im Querformat aufgenommen wurden. Bitte vermerken Sie des Weiteren in der E-Mail, was auf den jeweiligen Fotos dargestellt ist, z. B. Name, Bezeichnung oder Ortsangaben. Der Teilnahmeschluss ist der 15. April 2023; der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Die Jury wählt aus allen Einsendungen zwölf Bilder für den W+W-Kalender 2024 aus. Neben ästhetischen und qualitativen Kriterien spielen auch die Originalität sowie die Verknüpfung zu den W+W-Fachbereichen eine zentrale Rolle. Sollte Ihr Foto für den kommenden Kalender ausgewählt werden, erhalten Sie drei Kalender kostenlos und für jedes im Kalender verwendete Foto einen Büchergutschein über 20 EUR, einlösbar im Webshop von Wort und Wissen. Wir freuen uns über eine rege Teilnahme und sind gespannt auf neue Einblicke in Gottes wunderbare Schöpfung.

„Ein ewiger Gott ist der HERR, der Schöpfer der Enden der Erde. Er ermüdet nicht und ermattet nicht, unergründlich ist seine Einsicht.“ (Jesaja 40,28b)

Schöpfung: Unterschiedliche Ansichten unter Christen

Christen sind sich einig, dass unsere Hilfe bei dem Herrn steht, der Himmel und Erde gemacht hat. Unterschiede ergeben sich in der Zusammenschau naturhistorischer Befunde mit Berichten in der Heiligen Schrift. Die Unterschiede können zu Zerwürfnissen und Rechthaberei führen – oder zu fruchtbarem Austausch, wo jeder sein Verständnis begründet und in diesem Rahmen Unverstandenes benennt. Beispielsweise kreiste der innerchristliche Streit im 6. Jahrhundert um die Frage, wann Gott die Engel geschaffen hat (Johannes Philoponos, „Über die Erschaffung der Welt“). Derzeit geht es stark um die Grenzen der Veränderbarkeit von Lebewesen („Evolution“) und die Auslegung von 1. Mose 1–3.

Im Jahr 2021 fand im Rahmen des European Scientists Network ein Gespräch von Wissenschaftlern statt, die zu beiden Grundfragen unterschiedliche Überzeugungen haben. Das Gespräch wurde transkribiert und anonymisiert, damit man beim Lesen nicht wegen eines Namens bereits zu einer Zustimmung oder Ablehnung des Gesagten neigt. Das Gespräch fand online statt und musste kurz sein. Vielleicht hilft es trotzdem zum gegenseitigen Verständnis und zur Nachahmung von Stil und Form dieser nicht Auseinander- sondern Beieinandersetzung.

Hier ist der Link: Panel Discussion: Three Views of Creation

Umzug der W+W-Medienstelle Schweiz

Abb. 1: Zoltàn und Susanne Farago, die langjährigen Verantwortlichen in der W+W-Medienstelle Schweiz

Von dem Jahr 1995 an bis Anfang 2023 haben Zoltàn und Susanne Farago die Medienstelle in der Schweiz betreut. Zoltàn hatte an der Gustav-Siewerth-Akademie, Bierbronnen, Kurse belegt und dort Horst W. Beck kennen gelernt; dadurch war er mit der Arbeit von Wort und Wissen in Kontakt gekommen. Zoltàn und Susanne haben ihre Arbeit mit großer Einsatzbereitschaft, Sorgfalt und Zuverlässigkeit gemacht. Ungezählte Info-Briefe, Studium-Integrale-Sendungen und Einzelbestellungen sind durch ihre Hände gegangen. Nun müssen sie diesen Dienst aus   gesundheitlichen Gründen beenden. An dieser Stelle möchten wir Zoltàn und Susanne herzlich für ihre Treue – auch in Krankheitszeiten – danken und wünschen ihnen Gottes Segen, Kraft und Geleit für den weiteren Lebensweg.

Nach vielen Überlegungen, Sondierungen und einigen internen Umstellungen konnten wir neue Betreuer für die Schweizer Medienstelle finden. Ein Mitarbeiter des Schwengeler-Verlags wird Ihnen, liebe Schweizer Freunde, zur Verfügung stehen. Sie erreichen die Schweizer Medienstelle ab sofort unter folgenden Kontaktdaten:

W+W-Medienstelle, Hinterburgstr. 8, 9442 Berneck; Tel. 071/7272120.

 

Geben fördert Danken!

„Denn diese Unterstützung, die ja auch ein Dienst für Gott ist, füllt nicht nur den Mangel der Menschen aus, die zu Gott gehören, sondern bewirkt noch viel mehr, nämlich dass viele Menschen Gott dafür ihren Dank ausdrücken.“ (2. Kor 9,12)

Staunend und dankbar schauen wir auf den Finanzbericht 2022. Fehlten Anfang November noch 25% der geplanten Einnahmen, gingen im November und Dezember so viele große und kleine Spenden ein, dass das Jahr fast ausgeglichen beendet werden konnte. Am Ende fehlten 8.000 €, das ist bei einem Budget von 650.000 € quasi eine „rote Null“.

Wir danken unseren treuen Spendern, die trotz Inflation und hoher Energiekosten die Studiengemeinschaft unterstützt haben. Steigende Besucherzahlen auf den Tagungen und Vortragsveranstaltungen ermöglichten es uns, die Erkenntnisse der Schöpfungsforschung mehr Menschen bekannt zu machen. Auch der neue Mitarbeiter Benjamin Scholl konnte das Online-Angebot, insbesondere im Youtube-Kanal, deutlich ausbauen. Beten Sie mit uns dafür, dass wir alle Gaben und Begabungen weiterhin so einsetzen, dass „viele Menschen Gott dafür ihren Dank ausdrücken“.

Den Jahresplan für 2023 werden wir auf der Mitgliederversammlung vorstellen. Geplant ist die Einstellung eines Mitarbeiters, die Förderung eines weiteren Projekts von Nigel Crompton zur Evolution von Schmetterlingen und die Produktion eines 3-minütigen Imagefilmes, mit dem die Studiengemeinschaft z. B. in Gemeindeveranstaltungen vorgestellt werden kann.

Gott segne Sie für Ihre Gaben!

Stephan Schmitz

STUDIUM INTEGRALE JOURNAL

Das evolutionskritische Magazin

Themen Heft 2 / 2022

  • Scholl: Widersprüchliche Zahnevolution. Ausgestorbene Reptilien und Säugetiere widersetzen sich Stammbaumrekonstruktionen
  • Crompton: Die Radiation der Silberschwert-Gruppe. 1. Indizien für präexistente genetische Programme
  • Borger: Über den Entwurf des Lebens: Genetische Redundanz
  • Binder: Spinnen – Hören mit akustischer Antenne
  • Junker: Verwandlungskünstler: Die Raupen des Birkenspanners
  • Junker: Ein Update zur „Kambrischen Explosion“
  • Kotulla: Waren die Tage vorzeiten kürzer?
  • Schmidtgall: Staubkörner als Lebensfabriken –
  • Ursprung des Lebens doch außerhalb der Erde?
  • Brandt: Homo erectus mit modern menschlichem Hörvermögen
  • Ullrich: Perfekte Augen
  • Überraschende erste Beobachtungen des James-Webb-Teleskops

Streiflichter: Orang-Utans scheitern an der Herstellung und Nutzung eigener Steinwerkzeuge • Fledermäuse imitieren das Summen gereizter Hornissen und Bienen • Gehör bei Schmetterlingen neun Mal unabhängig entstanden • Evolution „täuschte“ Wissenschaftler über 100 Jahre lang • „Homo“ luzonensis 2.0? • Viele Saurier waren „gleichwarm“ – die völlig unsystematische Verteilung der Endothermie • Hotspot für Mutationen macht Wiedererwerb einer Geißel möglich • Kollektives Verhalten ordovizischer Trilobiten • Schnelle Anpassung von Darwinfinken

Jahresabo (2 Ausgaben; je 56–64 S.): 16,– € (außerhalb D: 19,–) / SFr 23,5– (Studenten/Schüler: 11,– €; außerh. D: 13,– / SFr 15,–); Einzelheft: 9,– €; älteres Kennenlernexem-plar € 4,– € / SFr 6,– (jeweils inkl. Versandkosten; Bestellung mit beiliegendem Coupon)

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Jahrestagung 2023

12.–14. Mai 2023

Ort: Christliches Gästezentrum Westerwald, Heimstraße 49, 56479 Rehe

Themen und Referenten

  •  Benjamin Scholl: Herkunft des Menschen: neue Argumente aus der Fossilforschung
  •  Dr. Peter Korevaar: Klimawandel – biblische und wissenschaftliche Aspekte
  •  Dr. Stefan Drüeke: Erdgeschichte im Zeitraffer – widersprechen fossile Brennstoffe und Fossilien einer jungen Erde?

Parallelseminare:

  •  Dr. Markus Widenmeyer: Ist ohne Gott alles erlaubt? Woher kommt unsere Moral?
  •  Prof. Dr. Eduard Siemens: Information – Intelligenz – Wille: der Informationsbegriff und die Grenzen der Erkenntnis
  •  Michael Kotulla: Grundlagen und Grenzen der Altersbestimmung

Predigt: Dr. Christoph Wassermann: Biblische Biologie – Leben aus Gottes Wort

Extraprogramm für Kinder (5–10 Jahre) und Jugendliche (11–14 Jahre)

Anmeldung & Informationen:

Jahrestagung

Fachtagung für Kultur und Geschichte

23.–25. Juni 2023

Ort: Haus Saron, Saronweg 31–33, 72218 Wildberg

Themen:

  • Eine christliche Weltsicht
  • Wichtigste historische Entwicklungen im 20. Jahrhundert
  • Analyse gegenwärtiger Entwicklungen in Europa und Afrika
  • Transhumanismus
  • Schule – Austragungsort von Ideologien

Weitere Infos und Anmeldung unter:

Fachtagung Kultur und Geschichte

Schülertag Süd

29. April 2023 (9:30–18:00)

Ort: Freie evangelische Gemeinde, Am Wald 2, 76149 Karlsruhe, Deutschland

Referenten/ Themen:

  •  Dr. Peter Borger: 1. Ähnlichkeiten Affe-Mensch – stammt der Mensch von Adam ab? 2. Grundtypenbiologie – ein jedes nach seiner Art?
  •  Dr. Boris Schmidtgall: 1. Fossilien: Belege für die Makroevolution? 2. Schuf Gott durch Evolution? Schöpfung und biblische Heils-geschichte

Weitere Infos und Anmeldung unter:

Schülertag Süd