Wort-und-Wissen-Info 3/2000
Inhalt
- Liebe Freunde von Wort und Wissen
- „Evolution – ein Phantom?“
- Vögel im Morgenrot
- Pflanzen des Karbons: Problemfälle für die Evolutionstheorie
- Sintflutmodelle in der Diskussion
- Vier evolutionskritische Beiträge in „Praxis der Naturwissenschaften“
- Neues aus der Medienstelle
- IDEA-Dokumentation „Evolution oder Schöpfung?“
Liebe Freunde von Wort und Wissen
Vor einiger Zeit gab es Probleme mit dem Telefon. Ein Nachbar, Mitarbeiter der Herstellerfirma, bestätigte den Verdacht: irgendein elektronisches Bauteil auf der Platine in der Ladeschale war defekt, Reparatur vermutlich zu teuer, Ersatzteil nicht mehr zu haben. Ärgerlich, denn das an sich wertvollere Mobilteil läßt sich mit einer anderen Ladeschale nicht betreiben. Gemessen am Alter des Geräts hat sich die Ausgabe nicht gerechnet. Die Gedanken schweifen zurück, wir denken an die „gute alte Zeit“, als das Telefon noch Eigentum der Post war …
Die beschriebene Situation ist ein „Zeichen unserer Zeit“. Zwar sind viele Produkte nützlich und dank funktionierenden Wettbewerbs auch preisgünstig, aber die Kurzlebigkeit unserer Zeit fordert ihren Tribut. Gebrauchsgegenstände altern rascher, teils wegen und teils trotz technischen Fortschritts. Doch schon bei der Planung einer neuen Anschaffung strömen auf den Einzelnen Unmengen an Informationen ein. Bei der Fülle ist es ratsam, sich zunächst über die Anbieter von Informationen zu informieren um herauszufinden, wer wirklich gute und auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnittene Informationen liefert. Und doch: wie schnell surft man mehr oder weniger ziellos durch die Informationspalette des Internet.
All das erfordert Zeit; Zeit, die irgendwo abgezweigt werden muß. Sofern man nicht gewillt ist, Gewohnheiten wie das Fernsehen einzuschränken, bieten nur die Beziehungen Zeitspar-Potential, die Beziehung zu Menschen und die zu Gott. Niemand wird die Kontakte zu den Mitmenschen völlig abbrechen, aber man kann sie beschränken, auf den Freundeskreis, auf den Hauskreis, auf Menschen, die einem irgendwann von Nutzen sein können. Verbindliche Mitarbeit dort, wo sie einem nicht unmittelbar gedankt wird, z. B. in der Gemeinde oder übergreifenden christlichen Werken, steht dann zur Disposition. Die Arbeit bleibt an einigen Wenigen hängen und nur zu oft erleben wir die Folgen: Geschwister, die ganz aussteigen, weil sie sich völlig verausgabt haben.
Ein weiterer Zeitaufwand, der für viele Christen eine Herausforderung darstellt, sind Stille Zeit und Bibellese. Warum sollte man sich als Christ wie schon die vielen Generationen zuvor intensiv mit einem Jahrtausende alten Buch beschäftigen und Kommentare und sonstige Begleitliteratur dazu studieren? Ist das noch zeitgemäß? Geraten wir im Vergleich zu anderen Menschen damit nicht in einen Informations-Rückstand? Doch halt! Die Bibel verdeutlicht, daß sich das Wort Gottes nicht verändert hat (1. Petr. 1,24) und auch der Mensch und seine Motive die gleichen bleiben (Röm. 1,21-32). Während wir das erste glaubend annehmen dürfen, ist das zweite auch ohne viel Glaube einsichtig. Vieles, was wir an aktuellem Tagesgeschehen erleben, hat sich so oder so ähnlich auch schon in „biblischer“ Zeit ereignet. Die Bibel bleibt aber nicht bei der Schilderung vergangener Ereignisse stehen, sie erklärt, warum alles so ist, wie es ist und sie zeigt auf, wie schon jetzt Veränderung geschehen kann und zuletzt auch wird. Ohne Zweifel haben Bibelleser einen Informations-Vorsprung!
Ja, in einer Zeit wo die Zahl der Fernsehprogramme so unüberschaubar geworden ist wie die der Telefontarife, sind Umsicht und Disziplin gefragt, damit die lebenswichtigen Informationen nicht von der Masse anderer Eindrücke niedergehalten werden. Nicht etwa ein Nichtinformiertsein, sondern das Setzen von Prioritäten kennzeichnet die Menschen, die etwas bewegen.
Vor über 20 Jahren trat die Studiengemeinschaft Wort und Wissen an mit dem Ziel, „Orientierung in einer von Wissenschaftsgläubigkeit geprägten Zeit“ zu geben. Mittlerweile hat sich die Zielsetzung erweitert um Orientierung trotz und angesichts der Informationsüberflutung“. Gerade wir als Christen sind herausgefordert, uns den Blick auf den Schöpfer und Erhalter dieser Welt nicht verstellen zu lassen, nicht nur um unserer selbst willen, sondern auch zum Zeugnis für andere.
Eine gewinnbringende Lektüre des „Info“ wünscht Ihnen Ihr
Thomas Fritzsche
Ein Kommentar von Reinhard Junker
„Evolution – ein Phantom?“
„Wolf im Schafspelz“ und „Propagandastück des Kreationismus“: das evolutionskritische Lehrbuch
Mittlerweile liegen uns einige Rezensionen unseres Standardwerks „Evolution – ein kritisches Lehrbuch“ vor. Über drei kritische Stellungnahmen soll hier kurz berichtet werden, um anschließend einige Schlußfolgerungen daraus zu ziehen.
In der Ausgabe 2/99 (S. 22f.) der Zeitschrift „Chemie c+b“, herausgegeben vom Verein Schweizerischer Naturwissenschaftslehrerinnen und -Lehrer geht der Rezensent Hans Peter Weinmann weniger auf den Inhalt des Buches ein als vielmehr auf die vermeintliche theologische Position der Autoren. So kritisiert er beispielsweise die Vorgehensweise, Wissenslücken mit der Hypothese Gott zu füllen zu versuchen. Diesen in der Tat verfehlten Ansatz verfolgen die Autoren des Buches jedoch nicht. Auf die naturwissenschaftlichen Argumente geht dieser Rezensent an keiner Stelle ein.
Letzteres gilt weitgehend auch für die Rezension von Martin Mahner in der Ausgabe 4/99 der Zeitschrift „Skeptiker“ (herausgegeben von der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e. V.). In Mahners Buchbesprechung wird die Zielsetzung des Buches richtig wiedergegeben (was in „Chemie c+b“ nicht der Fall ist). Er räumt ein, daß die Darstellung der Evolutionstheorie „vergleichsweise fair“ sei und daß die Autoren auf dem neuesten Stand der Forschung seien. Im letzten Drittel kommen jedoch auch hier eher Vorurteile als eine echte Auseinandersetzung zum Tragen, wenn etwa behauptet wird, die Schöpfungsthese habe keinerlei Erklärungskraft, weil sie im Prinzip alles erklären könne. Hier hat Mahner offenbar nicht sehr genau hingeschaut, da zum einen Falisifizierungsmöglichkeiten thematisiert und zum anderen ungelöste Probleme genannt werden. Etwas überraschend kommt nach den insgesamt durchaus positiven Anmerkungen dann die Schlußfolgerung: „Dieses Buch ist eines der gelungendsten Propagandastücke des Kreationismus. Wer sich damit auseinandersetzen will oder muß, wird sich daher kaum auf Biologisches beschränken können, sondern zusätzlich auf Wissenschaftsphilosophie und eventuell sogar Religionskritik zurückgreifen müssen“.
Die jüngste uns bekannt gewordene Rezension stammt aus der Feder des Säugetierpaläontologen E. P. J. Heizmann, veröffentlicht in der Zeitschrift „Fossilien“ (Ausgabe 4/00). Die Überschrift „Evolution – ein Phantom?“ läßt nichts Gutes erwarten, dann das entspricht nicht der Stoßrichtung des Buches. Das Buch komme als „Wolf im Schafspelz“ her und habe „das Ziel, die Vorstellung von einer Evolution des Lebens zu widerlegen“. Auch Heizmann muß bescheinigt werden, daß er nicht richtig gelesen hat, denn die Autoren halten die Evolutionstheorie gar nicht für (naturwissenschaftlich) widerlegbar (man beachte dazu beispielsweise S. 19); es sind grundsätzlich nur Plausibilitätsbetrachtungen möglich. Heizmann schreibt weiter: „Dass über die Mechanismen der Makroevolution unter Forschern auf Grund bestehender Kenntnislücken noch keine Einigkeit besteht, ist noch lange kein Beweis, dass es ein derartiges Geschehen nicht gibt.“ Richtig; das wird im Lehrbuch auch gar nicht behauptet (man vergleiche hierzu S. 134); vielmehr wird gezeigt, daß aufgrund zahlreicher wesentlicher ungelöster Fragen Makroevolution nicht als Tatsache gelten kann.
Heizmann geht dann auf einige Beispiele von seiner Meinung nach fast Seite für Seite vorhandenen „Ungereimtheiten und Fehlinterpretationen“ ein. Was er dabei über den „Urvogel“ Archaeopteryx als Kritik anmerkt, kann jedoch alles im Lehrbuch selber nachgelesen werden. Heizmann behauptet weiter, die Entwicklung des reptilischen Kiefergelenkes zum Mittelohr der Säugetiere sei durch eine Abfolge von Übergangsstadien belegt. Das ist falsch und darauf wird im Lehrbuch relativ ausführlich eingegangen, was der Rezensent offenbar ignoriert. Drittes Beispiel: Heizmann bemängelt die Argumentation, daß die rudimentären Beckenknochen der Wale keine Belege für deren Abstammung von Landsäugetieren seien. Dieser Übergang sei schließlich durch Fossilfunde belegt. Die Fossilüberlieferung der Walartigen wird im Lehrbuch aber gar nicht thematisiert (selbstverständlich können nur beispielhaft einige Übergänge thematisiert werden). Die Kritik paßt hier also gar nicht – abgesehen davon, daß sie ohnehin so pauschal nicht zutrifft (vgl. den Beitrag „Amphibische Vorstufen der Walartigen?“ von F. Zimbelmann in Studium Integrale Journal 3 (1996), S. 26-29). Schließlich behauptet Heizmann: „Unterschiedliche Ansätze zur Interpretation der Evolutionsvorgänge werden gegeneinander ausgespielt, um den Evolutionsgedanken als solchen zu diskreditieren“ und spricht weiter davon, daß man auf diese Weise einen „Gegenbeweis gegen Evolution“ führen wolle. Diese Vorgehensweise kann er wiederum nicht im Lehrbuch gefunden haben. Makroevolution wird zwar eingehend kritisiert, aber nicht auf die soeben zitierte Methode, sondern sachorientiert.
1. Die Rezensenten lassen eine Reihe von Vorstellungen über den Ansatz der Schöpfungslehre erkennen, die in „Evolution – ein kritisches Lehrbuch“ zwar nicht zum Tragen kommen, aber in der Geschichte der Schöpfungslehre durchaus zu finden sind. Hier ist (oder war) Kritik einerseits teilweise gerechtfertigt; andererseits ist es bedauerlich, daß häufig die aktuell vertretenen Positionen anscheinend nicht mehr zur Kenntnis genommen werden und Dinge kritisiert werden, die gar nicht vertreten werden. Eine echte Auseinandersetzung ist offenbar nicht gefragt. Die Rezensenten befassen sich vielmehr auf Behauptungen, die gar nicht aufgestellt wurden. Sollen damit die Leser von der Evolutionskritik ferngehalten werden?
2. Auch maßvolle und differenzierte evolutionskritische Argumentation schützt nicht davor, daß die Gegner mit pauschaler Kritik kontern. Auch wenn eine deutliche Trennung zwischen Daten, Theorien und Weltanschauung durchgeführt wird (wie im evolutionskritischen Lehrbuch), „stürzen“ sich die Rezensenten mit Vorliebe auf die weltanschaulichen Aspekte und auf ihre eigenen Voruteile über die Schöpfungslehre.
3. Damit machen die Rezensionen deutlich, daß es um weit mehr als um wissenschaftliche Fachfragen geht. Mahner will den Bogen bis zur Religionskritik spannen, der Rezensent von „Chemie c+b“ thematisiert hauptsächlich theologische Aspekte.
4. Es ist ein weltanschaulicher Kampf im Gange, in dem es häufig nicht um die Diskussion von Sachfragen geht. Dies wird deutlich, wenn Mahner trotz vieler positiver Anmerkungen das Buch als „Propagandastück“ diskreditiert oder wenn Heizmann in seiner Einzelkritik nachweislich gar nicht auf den Inhalt der betreffenden Passagen des Buches eingeht (wodurch sich seine Kritik nämlich fast vollständig erübrigen würde). Dies entbindet einen allerdings nicht von der Aufgabe, die anstehenden Themen auch in Zukunft gründlich und ausgewogen zu bearbeiten.
5. Da es letztlich um Weltanschauung geht, ist es richtig, Farbe zu bekennen, was im Lehrbuch auch getan wird und was offenbar auch entsprechend ankommt. Die oben angesprochene saubere Trennung von Daten, Theorien und Weltanschauung (bzw. der biblischen Offenbarung) muß dennoch durchgehalten werden.
Vögel im Morgenrot
In diesem Bericht möchten wir nicht wie bisher eine ganz bestimmte Vogelart vorstellen, sondern vielmehr die erwachende Tierwelt beschreiben. Dazu muß man sich aber schon sehr zeitig auf die Lauer legen, viele Arten beginnen bereits vor Sonnenaufgang zu singen.
Am 27. 6. beobachteten wir dies einmal in unserem Dorf, das nahe an einem Waldrand liegt. Es war etwa gegen 2.45 Uhr. Alles war stockfinster, nur der Horizont, über dem ein dünnes Wolkenband lag, war etwas heller. Scharf hob sich hier die Silhouette des Waldes ab. Am Nachthimmel funkelte hier und da ein Sternlein, eine große Stille herrschte und ein leiser Windhauch wehte uns ins Gesicht.
Doch plötzlich hörten wir vom Waldrand in ca. 100m Entfernung ein erstes Piepsen, erst leise, sich dann langsam zum Gesang steigernd. Eine Nachtigall trug hier ihr Lied vor, ein Vogel, der in unserer Gegend eigentlich nicht auftritt. Lange lauschten wir dem schönen, abwechslungsreichen, von vielen Dichtern bewunderten Gesang.
Erst um 3.35 Uhr gesellte sich ein Hausrotschwanz zu unserem Nachtsänger. Seine monotonen, etwas wehmütigen Strophen durchdrangen die frühen Morgenstunden. Auch die Wacholderdrosseln wurden jetzt munter (gegen 3.50 Uhr). Eine flog mit lautem, unscheinbarem Gesang, der mit dem typischen Gekrächze („Schreibmaschinengeklapper“) durchsetzt war, über die Hausdächer. Schließlich stimmten ein zweiter und dritter Hausrotschwanz in den Gesang ein. Die Morgenstille war nun vorbei, denn diese drei riefen so laut von verschiedenen Singwarten herunter (fast so, als ob sie sich gegenseitig riefen und antworteten), so daß das Lied unserer Nachtigall fast unterging.
Ganz kurz darauf hörten wir sehr viele Wacholderdrosseln. Sie kamen so plötzlich dazu, daß es fast den Anschein hatte, die erste hätte die anderen geweckt, um den Morgen zu begrüßen und um den Schöpfer zu loben. Was für ein lautstarkes Konzert das war! So laut und so viel singen die Vögel halt nur vor Sonnenaufgang. Die Wacholderdrosseln erfüllten zusammen mit den Hausrotschwänzen die kühle Luft (nur 6°C), sie verdrängten sozusagen die Nacht. Um die Nachtigall noch hören zu können, mußten wir die Ohren ganz schön spitzen.
Jedoch ab 4.05 Uhr ging die Gesangsstärke etwas zurück. Geradeso ist noch das Funkeln eines Sternes wahrzunehmen, da es langsam heller wurde. Ein paar Minuten darauf war unsere Nachtigall kaum mehr zu hören. Dafür erhoben nun die Amseln ihre Stimme. Mehrere sorgen dafür, daß das Konzert wieder auflebte. Schließlich stimmen 3 Minuten später, um 4.23 Uhr, die Mönchsgrasmücken mit ihrem fröhlichen Gesang ein. Leise rief Nachbars Gockelhahn in die Dämmerung hinein. Auch einige Fledermäuse zogen weite Kreise um uns, erkennbar an ihrem stillen, heimlichen Umherhuschen.
Gegen halb fünf wurden die Wacholderdrosseln ziemlich ruhig, am lautesten sangen jetzt die Grasmücken und Amseln, auch der Hausrotschwanz ließ seine Stimme noch erschallen. Innerhalb der nächsten halben Stunde kam die ganze weitere Vogelschar dazu: Goldammern sangen uns vor, es sei zu früh; Gebirgsstelzen und Kohlmeisen piepten; Spatzen tschilpten in der Dachrinne, Rauchschwalben zwitscherten durch die Luft, das Rotkehlchen trug seine perlenden Liedverse vor, Grünfinken rölschten, Stieglitze riefen ihren Namen, der Girlitz rasselte seinen Gesang herunter und die Elstern gackerten, ähnlich einer fast leeren Streichholzschachtel, die man stark schüttelt. Kaum hörte der Star diese, warnte er seine Jungen, denn die Elstern sind manchmal recht dreist. Nun schmetterte der Buchfink seine Strophe aus einer großen Erle. Aus dem nahen Wald hörten wir leise einen Baumpieper.
Inzwischen war es ganz hell, die Sonne ging etwa kurz vor fünf auf, jedoch hinter einer Wolkenbank verborgen.
Viertel sechs kamen noch weitere Vogelarten hinzu: Auch der Zilpzalp (Weidenlaubsänger) versuchte seinen Namen zu rufen. Über uns sahen wir mehrere Wacholderdrosseln, die versuchten, eine Krähe zu verjagen, wobei sie laut krächzten und auch direkt auf die Krähe zustießen.
Langsam näherte sich unser morgendliches Konzert dem Ende zu. Gurrend flogen zwei Turteltauben über uns hinweg. Weniger laut sangen jetzt nur noch die Vögel, die auch bis weit in den Vormittag hinein oder den ganzen Tag singen, wie z.B. der Zilpzalp, Meisen, Spatzen, Grünfinken, Grasmücken u.a.
An solch einem morgendlichen Konzert kann man die ganze Größe der Schöpfung Gottes erkennen, die doch so wunderbar gemacht ist. Das sollte uns ermuntern, in diesen Gesang zum Lobe Gottes, des Schöpfers, mit einzustimmen, um Ihm die Ehre zu geben.
E. Hempel
Neue Bücher
Pflanzen des Karbons: Problemfälle für die Evolutionstheorie
Reinhard Junker: Samenfarne – Bärlappbäume – Schachtelhalme. Pflanzenfossilien des Karbons in evolutionstheoretischer Perspektive. Studium Integrale. Hänssler-Verlag Holzgerlingen, 2000. 144 Seiten, 89 Abb., zahlr. Tab., Format 16,5×24, DM 29,80 / sfr 29,80 /ÖS 216,-.
Kann man an Fossilien Makroevolution ablesen? Betrachtet man die Abfolge der fossilen Überlieferungen der größeren Tier- und Pflanzengruppen, so gibt es dafür durchaus starke Argumente, und Alternativerklärungen sind nicht einfach. (Dies wird in M. Stephan & T. Fritzsche, Sintflut und Geologie, ausführlich dargestellt.)
Betrachtet man jedoch Fossilabfolgen innerhalb einzelner größerer Gruppen, zeigt sich regelmäßig ein anderes Bild: Evolutionäre Abfolgen können anhand der Fossilüberlieferung kaum begründet werden. Darüber hinaus sind evolutionäre Zusammenhänge zwischen größeren Gruppen ebenfalls anhand von Fossilien nicht zu klären.
Die Pflanzenreste des Karbons sind im Rahmen der Schöpfungslehre vor allem durch Joachim Schevens „Karbonstudien“ bekannt geworden, in denen hauptsächlich geologische und ökologische Aspekte thematisiert werden und ein Schwimmwaldmodell vorgestellt wird. Anhand der neueren paläobotanischen Fachliteratur zeigt Reinhard Junker in seiner neuen Monographie, daß die Vorstellung, ein größerer Teil der karbonischen Pflanzenablagerungen sei auf ehemalige Schwimmwälder zurückzuführen, aus botanischer Sicht gut begründet ist.
Biologen und biologisch Interessierten bietet dieses Buch interessante Einblicke in die paläontologische Forschung. Vor allem aber bringt es eine übersichtliche evolutionskritische Darstellung der beeindruckenden karbonischen Pflanzen, wie man sie sonst vergeblich sucht, da die üblichen Lehrbücher evolutionstheoretische Vorstellungen kaum problematisieren. Wie das „Vorgängerbuch“ des Autors über die devonische Pflanzenwelt (s.u.) liefert es wertvolle Hintergrundinformationen aus der Paläontologie, die zu kennen in der Auseinandersetzung um „Evolution und Schöpfung“ sehr nützlich sind.
Ergänzend:
Reinhard Junker: Evolution früher Landpflanzen. Eine kritische Diskussion fossiler Funde. Studium Integrale.
Hänssler-Verlag, 1996. 88 Seiten, 51 Abb., Format 16,5×24
Rezension von Achim Zimmermann
Sintflutmodelle in der Diskussion
Manfred Stephan & Thomas Fritzsche: Sintflut und Geologie. Schritte zu einer biblisch-urgeschichtlichen Geologie. Unter Mitarbeit von Martin Ernst und Reinhard Junker. Pb., 179 S., 50 Abb., 3 Tab.
Sintflut und Geologie – Biblische Überlieferung trifft Wissenschaft, Gottes Wort trifft leblose Steine. Was hat Sintflut mit Geologie zu tun? Was ist im Flutjahr tatsächlich passiert? Wie ist es möglich, die geologische Zeit von einigen 100 Millionen Jahren in eine vergleichsweise sehr bescheidene Dimension zu übersetzen?
Das 179 Seiten umfassende Werk führt in die geologische Modelldiskussion der Schöpfungslehre ein. Die in den letzten Jahrhunderten entstandenen Sintflutmodelle sollen eine Brücke zwischen dem biblischen Sintflutbericht und den geologischen Befunden bauen. Wir werden auf eine phantastische Reise in die Jahrmillionen (meinen die einen) oder Jahrtausende (meinen die anderen) vor unserer Zeit geschickt. Durch die bildhafte Sprache wird nicht nur der Geowissenschaftler, sondern auch der geologisch interessierte Laie in den weiten Raum dessen geführt, was geologisch aus der Bibel ablesbar ist. Das Werk legt den Fokus auf die weltumspannende Katastrophe für alle Lebewesen: die Sintflut – das herausragendste biblische Ereignis, das in eine Beziehung zu geologischen Daten gestellt wird. Ist sie das übernatürliche Wunder ohne sichtbare Hinterlassenschaft, welche allein durch Glauben zugänglich ist oder die in die Gesteinsschichten eingeprägte Historie des Gerichtshandeln Gottes? Welche geologischen Schichten erzählen von ihrer Ablagerung während der Sintflut?
Was erwartet den Leser? Die Autoren, haupt- oder ehrenamtliche Mitarbeiter der SG Wort und Wissen, legen erst einmal das Fundament für die später diskutierten Modelle zur geologischen Einstufung der Sintflut. Häppchenweise zubereitet wird vermittelt, was die Bibel zu einer jungen Erde aussagt und was nicht. Das ist deshalb wichtig, weil viele der an der internationalen Diskussion über Sintflutmodelle beteiligten Geowissenschaftler von der Vorstellung einer jungen Erde motiviert sind. Brilliant und einfühlsam wird der Werdegang der geologischen Schichtenfolge dargestellt. Es wird gut herausgearbeitet, daß die Stratigraphie (Schichtbeschreibung) nicht auf einer willkürlich von Schulgeologen zusammengewürfelten Gesteinsabfolge beruht und daher unhaltbar sei, sondern auf jahrhundertelanger Forschung fleißiger, kreativer Wissenschaftler. Leider findet sich die erstgenannte Ansicht noch in vielen christlichen Kreisen. Daß das Autorengespann auch am Nabel der Zeit ist, beweist neben dem guten Überblick über die stratigraphischen Untersuchungsmethoden der letzten Jahrhunderte gerade auch die Darstellung der neuen Methoden wie Mikrofossilien und Sequenzstratigraphie.
Die Frage, wo sich die Sintflut in den geologischen Zeitaltern abspielte, bewegte Geowissenschaftler in Herz und Verstand über die Kontinente hinweg. Hieraus entstanden viele Deutungen und Modellvorstellungen. Das Autorenteam beleuchtet die Hintergründe dieser Modelle und ihre Begründungen. Sie präsentieren die in unserer Zeit durch die zunehmende Globalisierung aufbrechende Diskussion der gängigen Sintflutmodelle der letzten Jahrzehnte auf eine ausgewogene Art und Weise. Die Einstufung der Sintflut wird erstmals anhand von Modellen weltweit unter die Lupe genommen. Pro und Contra werden anhand guter Beispiele dargestellt und bewertet. Für manche Leser mögen die Bewertung und die Konsequenzen daraus vielleicht zu vorsichtig ausfallen. Konsequenzen heißt: Liefert doch selbst ein Modell! „No net hudle“ würde der Schwabe sagen (Übersetzung: nur mal langsam). In den letzten Jahren hat die z.T. aufreißerische Aufmachung wissenschaftlicher Themen dazu geführt, daß Forschungsergebnisse und daraus abgeleitete Interpretationen als bewiesene Wahrheiten präsentiert werden. Modelle oder Theorien scheinen out zu sein. In unserer Instantgesellschaft wollen wir’s doch inzwischen immer ein bißchen schneller haben. Daher ist die Vorsicht der Autoren als Lerneffekt aus manchen „Schnellschußbeiträgen“ der internationalen Schöpfungsforschung zu verstehen.
Instant hin und her, doch gerade der Unterschied zwischen sichtbaren geologischen Fakten und Interpretation hätte in diesem Buch nicht erst im hinteren Drittel, sondern schon am Anfang und klarer dargestellt werden können. Hier würde auch dem Leser seine „Brille“ etwas klarer, durch die er die Dinge betrachtet.
Was man in den meisten Büchern der Schulgeologie vergebens sucht, scheuen die Autoren nicht: Schwächen der eigenen Modellvorstellungen und insbesondere Argumente der Schulgeologie gegen eine junge Erde vorzubringen. Doch auch mit den Stärken wird nicht hinterm Berg gehalten. Fritzsche und Stephan bauen – wie schon angesprochen – kein eigenes, ganzes Modellhaus auf das gelegte Fundament, sondern erläutern einzelne mögliche Bausteine für eine biblisch-urgeschichtliche Geologie. Das zukünftige „Modellhaus“ soll nicht nur die Fassade der geologischen Einstufung der Sintflut aufweisen, sondern ein Gebäude eines Jungen-Erde-Modells sein.
Die Einzigartigkeit und Stärke des Buches liegt darin, den Status Quo zu beleuchten und die Perspektiven der zukünftigen Arbeit der Studiengemeinschaft Wort und Wissen zu eröffnen. Des weiteren sollen die nachvollziehbaren Schritte, warum noch kein fertiges „Modellhaus“ präsentiert werden kann, den Leser aus manchen schöpfungstheoretischen Sackgassen herausführen, die noch in vielen christlichen Gemeinden existieren.
Die Zeitreise in die scheinbar unvereinbaren „Welten“ von Sintflut und Geologie in handlichem Format ist facettenreich und lohnend und ist auch ohne besondere geowissenschaftliche Vorkenntnisse gut nachvollziehbar. Soweit Fachbegriffe unvermeidbar sind, werden sie im laufenden Text gleich dort erklärt, wo es nötig ist.
Vier evolutionskritische Beiträge in „Praxis der Naturwissenschaften“
In „W-W Info 1/99“ berichteten wir über eine Lehrerfortbildungsveranstaltung in der Akademie für Lehrerfortbildung in Dillingen/Donau. Die mehrtägige Veranstaltung zum Thema „Schöpfung / Evolution“ war zur Hälfte von fünf Wort und Wissen-Referenten bestritten worden. Diese Tagung hat nun ein erfreuliches Nachspiel. Die kürzlich erschienene Ausgabe 6/2000 der Lehrerzeitschrift „Praxis der Naturwissenschaften – Biologie“ widmet sich fast ausschließlich dem Thema „Evolution und Schöpfung“. Auch in diesem 48-seitigen Heft kommen zur Hälfte Wort und Wissen-Autoren zu Wort und zwar:
Harald Binder: Entstehung des Lebens
Sigrid Hartwig-Scherer: Problemfelder in der Humanevolution<
Reinhard Junker: Mosaikformen – Übergangsformen. Gibt es „connecting links?“
Henrik Ullrich: Die Ontogenese des Individuums.
Bei diesen Beiträgen handelt es sich im Wesentlichen um gestraffte und aktualisierte Teile aus „Evolution – ein kritisches Lehrbuch“. Wer also Kurzversionen des Lehrbuches zum schnelleren Überblick oder zum Weitergeben benötigt, wird hier gut bedient. Teilweise wird über Evolutionskritik hinaus auch das Grundtypkonzept der Schöpfungslehre thematisiert.
Weitere fünf Aufsätze stammen von Befürwortern der Evolutionslehre. Besonders bemerkenswert sind dabei die Beiträge von Franz M. Wuketits und Rudolf Kötter. Ersterer plädiert für eine Biologie ohne Religion und zeigt eindrucksvoll, daß hinter der Evolutionsfrage eine grundlegende weltanschauliche Dimension steht. Wenn manche Christen sich schwer tun, die Problematik der Evolutionslehre aus biblischer Sicht zu erkennen, dann könnte dieser Aufsatz (ungewollt) zur Klärung beitragen.
Rudolf Kötter geht in seinem lesenswerten Beitrag auf wissenschaftstheoretische Aspekte ein. Wenn er darin auch der Schöpfungslehre Wissenschaftlichkeit abspricht, weil ihre Grundannahmen jeder Kritik entzogen würden (was hier nicht diskutiert werden soll), so richtet er doch auch kritische Worte an zirkelhafte Argumentationsweisen, wie sie häufig im Rahmen der Evolutionstheorie angetroffen werden.
Neues aus der Medienstelle
Kolibris – Göttervögel der Azteken (D 20)
Eine faszinierende Vogelgruppe aus Sicht der Schöpfungslehre
Vor einem Jahr präsentierte Dr. André Weller auf der Hauptkonferenz beeindruckende Bilder und Informationen über Kolibris. André Weller war als Stipendiat von der SG Wort und Wissen unterstützt worden, damit er seine Doktorarbeit über diese erstaunliche Vogelgruppe durchführen konnte. Mittlerweile ist die bereits angekündigte Diaserie fertiggestellt worden und steht in den Medienstellen zur Ausleihe bereit.
Die Informationen über Kolibris sind in einer Weise aufbereitet worden, daß die Diaserie in Gemeinden, Hauskreisen, in der Erwachsenenbildung und in der Schule mit viel Gewinn für die Zuschauer präentiert werden kann.
Die 69 Dias geben Einblicke in die besonderen Leistungen dieser Vögel, in ihre Vielfalt und vielseitige Verbreitung und auch in ihre kulturelle Bedeutung. Diese Informationen werden vor dem Hintergrund des Schöpfungsgedankens präsentiert. Dabei werden vor allem das Grundtypmodell und „Design-Signale“ thematisiert. Die Serie versteht sich so als ein Beitrag zum Lobpreis des Schöpfers, aber auch zum besseren Verständnis seiner Schöpfung.
Wie alle anderen Diaserien und sonstigen Medien kann auch die Kolibri-Serie kostenlos ausgeliehen werden (um eine freiwillige Spende wird gebeten).
Fossilien, Evolution und Schöpfung (B 24)
Bei dieser neuen Arbeitsmappe handelt es sich um eine erhebliche Erweiterung der Vorläufermappe „Fossilien und die Evolutionslehre“. Sie baut thematisch auf das Fossilienkapitel von „Evolution – ein kritisches Lehrbuch“ auf und bietet eine Reihe von Bausteinen und Präsentations- und Unterrichtsideen zum Thema „Fossilien“ an. Zahlreiche Stammbaum- bzw. besser „Strauch“-Darstellungen der Fossilüberlieferung verschiedener Organismengruppen und eine Reihe von Zitaten bilden eine kleine Fundgrube zur Veranschaulichung des Themas. Weitere Tabellen und Einzeldarstellungen helfen, einen roten Faden durch das vielseitige Gebiet zu finden.
Die Themen sind u. a.: Zwei systematisch auftretende paläontologische Befunde “ Das Präkambrium-Kambrium-Problem “ Stammbaumdarstellungen “ Fossilien und Grundtypen “ Mikroevolutive Fossilreihen “ Mosaikformen – Übergangsformen “ Entstehung komplexer Strukturen “ Das Argument der „lebenden Fossilien“.
Das Material ist größtenteils ab einem Alter von 14-15 Jahren einsetzbar.
(49 Seiten DIN A 4, davon 20 Seiten Erläuterungen und 29 Seiten mit Vorlagen für Kopien oder Folien)
IDEA-Dokumentation „Evolution oder Schöpfung?“
Vor etwa einem Jahr erschien in der Zeitschrift „Idea Spektrum“ ein Pro und Contra zum Thema Evolution“. Eine Stellungnahme dazu von Siegfried Scherer haben wir in unserem Diskussionsbeitrag 4/99 veröffentlicht.
Idea Spektrum erhielt zu diesem Thema so viele Zuschriften, daß man sich zur Herausgabe einer Dokumentation entschloß. Diese liegt seit Juli dieses Jahres vor. Sie enthält zunächst 13 Leserbriefe zum Thema, anschließend einen Beitrag von Michael Kämpfer (Mitarbeiter der Wort und Wissen-AG Wissenschaftstheorie) zum Thema „Evolution und Glaube – Zusammenstoß der Weltbilder“ und dann eine Reihe von Beiträgen, die früher bereits in ähnlicher Form im „Wort und Wissen Info“ oder als „W+W-Diskussionsbeitrag“ veröffentlicht worden waren, im einzelnen:
- Evolution: Schöpfungsmethode Gottes?
- Lehrt die Bibel eine junge Schöpfung?
- Evolutionskritik update
- Die naturwissenschaftliche Forschung bei Wort und Wissen: eine Bilanz
- Wie sicher sind die Ergebnisse der Wissnschaft?
- „Ich danke dir, daß ich wunderbar gemacht bin“
- Schöpfungsforschung und die Gemeinde Jesu
Die Dokumentation bietet in kompakter Form viele wichtige Hintergrundinformationen zur Auseinandersetzung um Evolution und Schöpfung, vor allem bezüglich der biblischen Motivation und der Art der Vorgehensweise. Es ist besonders hilfreich als Einstieg in die Thematik und zum Weitergeben an „Schöpfungsforschungs-Skeptiker“.