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John Lennox: „Gott im Fadenkreuz“

Warum der neue Atheismus nicht trifft
SCM R. Brockhaus, 2013 herausgegeben vom Institut für Glaube und Wissenschaft, 318 S., Hardcover

Nachfolgend eine Rezension von Harald Binder:

Basierend auf langjährigen Bemühungen um christliche Apologetik und Erfahrungen aus vielen öffentlichen Diskussionen mit überzeugten Atheisten schrieb John Lennox das Werk „Gott im Fadenkreuz“. Eine wertvolle Fundgrube von Argumenten und Zitaten für all jene, die mit Zeitgenossen im Gespräch über ihren Glauben sind.

John C. Lennox, gebürtiger Nordire, ist Mathematikprofessor an der University of Oxford, UK. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit engagiert er sich – auch im akademischen Bereich – in Fragen christlicher Apologetik. Mehrfach war er Diskussionspartner prominenter Vertreter atheistischer Positionen wie z. B. Richard Dawkins und Christopher Hitchens.

Aus den langjährigen Bemühungen um christliche Apologetik und den intensiven Auseinandersetzungen mit offensiven Vertretern atheistischer Positionen resultierte das Buch „Hat die Wissenschaft Gott begraben?“ (2013 in 4. Auflage erschienen). Darin untersucht Lennox kritisch die Voraussetzungen modernen Denkens, zeigt deren Wurzeln und Grenzen auf und führt historische und naturwissenschaftliche Befunde und Argumente an, welche die Position stützen, dass Gott existiert und Schöpfer ist.

Basierend auf seinen Erfahrungen aus den Diskussionen mit überzeugten Atheisten veröffentlichte der in einem christlichen Elternhaus aufgewachsene und bekennende Christ John Lennox nun ein weiteres Buch: „Gott im Fadenkreuz“. Darin wiederholt er einige der naturwissenschaftlichen Argumente, der Schwerpunkt liegt aber in der Auseinandersetzung mit den von Atheisten behaupteten  Gefahren für die Gesellschaft durch (die christliche) Religion. Er befasst sich außerdem mit moralischen Aspekten und mit der vernünftigen Verteidigung grundlegender biblischer Aussagen.

Lennox gliedert sein neues Buch in 9 Kapitel. Im ersten spürt der Autor vor allem Definitionsversuchen und unterschiedlichen Verständnissen von Glauben nach und zeigt, wie auch atheistische Positionen eine Form von Glauben darstellen, die aus Sicht des Autors jedoch wenig plausibel sind. In den zwei folgenden Kapiteln geht Lennox – ein Zitat Hitchens aufnehmend – der Frage nach, ob die Religion oder der Atheismus „alles vergiftet“. Dabei zeigt er, dass die Darstellungen der Geschichte der christlichen Religion durch Atheisten einseitig und unredlich sind, auch wenn es dunkle Abschnitte in der Geschichte der christlichen Kirchen gibt, die Lennox keineswegs ausblendet. Andererseits dokumentiert er, dass die Vertreter des sogenannten neuen Atheismus Positionen vertreten, die weit in die Geschichte zurückreichen, und dass diese sich in der Vergangenheit häufig nicht als so friedfertig erwiesen haben, wie es gerne dargestellt wird. Das vierte Kapitel ist der Frage gewidmet, ob Gott als Basis der Moral verzichtbar ist. Darin trägt Lennox verschiedene Positionen zusammen, anhand derer er zeigt, dass ohne transzendente  Instanz keine absoluten Werte konstatiert werden können. Das nachfolgende Kapitel beschäftigt sich mit der Kritik am Gottesbild des christlichen Glaubens. Lennox verteidigt darin das biblische Bild eines gerechten Gottes, wie es im Alten und Neuen Testament dargestellt ist. Der atheistischen Kritik am Erlösungshandeln Gottes, wie es die Bibel lehrt, stellt sich der Autor im 6. Kapitel und zeigt, dass die Menschheit wirklich verdorben ist und dieser Zustand einer Lösung bedarf. In den beiden folgenden Kapiteln seines Buches stellt Lennox Befunde und Argumente zusammen, die die Glaubwürdigkeit von Wundern begründen – auch für einen wissenschaftlich geschulten Verstand – und begründet die verlässliche Historizität der Auferstehung Jesu. Im kurzen Schluss­kapitel wird der Leser vom Autor an drei Wege erinnert, auf denen sich Gott Menschen offenbart: der Schöpfung, dem moralischen Gewissen und in dem schriftlich überlieferten Wort, der Bibel. Er erklärt, wie im Wort Gottes auch letzte Fragen, z. B. die nach dem Tod, thematisiert und beantwortet werden.

Dieses jüngste Werk von John Lennox zur Auseinandersetzung mit aktuellen atheistischen Positionen ist vor allem durch die umfangreichen Erfahrungen des Autors geprägt sowie durch dessen klare und scharfsinnigen Analysen. Die Belesenheit des Autors macht das Buch zu einer empfehlenswerten Fundgrube von Argumenten und Zitaten für all jene, die mit Zeitgenossen im Gespräch über ihren Glauben sind. Diejenigen, die von atheistischen Standpunkten aus zur ernsthaften Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben bereit sind, finden in „Gott im Fadenkreuz“ eine differenziert dargestellte Argumentation als Basis für eine tiefgründige Diskussion.

 

John Lennox Gott im Fadenkreuz 19,95 *

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