Skip to main content

Geologie

23.08.19 Totes Meer: Neuer Mechanismus zur Entstehung von Salzablagerungen beschrieben

Die Bedingungen und Prozesse, die zur Entstehung mächtiger Salzlager wie des Norddeutschen Beckens (< 1000 m mächtig, Zechstein) oder der Mittelmeer-Region (> 1000 m mächtig, Miozän) führten, sind nicht hinreichend bekannt. Als modernes Analogon für hypersaline* Ablagerungsbereiche, die mächtige Salzlager hervorbrachten, schlagen Arnon et al. (2016) und Ouillon et al. (2019) den aktuellen Salzbildungsprozess im Toten Meer vor. Dort werden die Salzausfällungen dynamischen kleinskaligen Vermischungsprozessen im Grenzbereich von Oberflächenwasser zu Tiefenwasser zugeschrieben.

*hypersalin (= Salzgehalt größer 50 g/l; die Definition ist allerdings nicht einheitlich)

Von Michael Kotulla

Beobachtung und Mechanismus

Das Tote Meer (Nordteil) ist ein einzigartiges Seebecken auf der Erde: es ist hypersalin (etwa 277 g/kg; Salz zu Salzwasser), tief (bis 280 m), relativ groß (Oberfläche > 600 km2) und weist aktuell eine Salz-Produktions- bzw. -akkumulationsrate von etwa 10 cm/Jahr auf (errechnet, entspricht etwa 220 kg/m2/Jahr) (Lensky et al. 2005, Sirota et al. 2018).

Seit den 1980er-Jahren – verbunden mit einer Abnahme des Frischwasserzuflusses – haben sich die Zustände im Toten Meer verändert. Reihenmessungen der Jahre 2013 bis 2015 in Tiefen von 10 und 50 m haben ergeben, dass sich periodisch – d. h. im Sommer – eine thermohaline Schichtung einstellt. Dabei liegt ein wärmeres und salzigeres Oberflächenwasser (Epilimnion) mittelbar (über eine Sprungschicht, Metalimnion; etwa in 20-30 m Tiefe) einem relativ kühleren und salzärmeren Tiefenwasser (Hypolimnion) auf (Arnon et al. 2016). Da das Tiefenwasser eine höhere Dichte hat, dürfte – statisch betrachtet – kein Austausch zwischen Oberflächenwasser und Tiefenwasser geschehen. Allerdings ist zu beobachten, dass sich im obersten Teil des Tiefenwassers und darunter Salzkristalle (Präzipitate) bilden, die in größerer Menge wie Schnee zu Boden sinken (Video 1; s. u.).

Arnon et al. (2016) schlugen folgenden Austausch- und Ausfällungsmechanismus vor: „Finger“ aus Salz-gesättigtem Oberflächenwasser, die in das Tiefenwasser absinken, kühlen ab und fällen dabei Salzkristalle aus. „Finger“ aus dem Tiefenwasser, die in das Oberflächenwasser aufsteigen, nehmen Wärme auf, werden dadurch Salz-untersättigt und haben dann das Potential, Steinsalz aufzulösen. Dieser Vermischungsprozess wird als diapyknischer* doppeldiffusiver Fluss (double diffusion diapycnal flux) bezeichnet, eine „Salzfingerkonvektion“. Mit einer Simulation konnten Ouillon et al. (2019) nun die Diffusionsprozesse bestätigen (Video 2, s. u.). Es sind wohl geringste Turbulenzen im See, die durch Wellen oder andere Bewegungen verursacht werden, die zu einer Instabilität des Grenzbereiches (Metalimnion) führen und die Diffusionsprozesse in Gang setzen bzw. halten (AGU 2019). Physisch sind die mutmaßlich millimeter- bis zentimetergroßen Salzfinger allerdings noch nicht registriert worden, z. B. mit einer optischen Sonde.

*diapyknisch (=Transport senkrecht zu den Flächen konstanter Dichte (Isopyknen))

Bildung mächtiger Salzlager

Das dokumentierte „Herabschneien“ der Salzkristalle ist beeindruckend (Video 1). Ob der beschriebene Mechanismus, der einem periodischen, sensiblen Gleichgewichtszustand zu Grunde liegt, für eine großskalige Steinsalz-Produktion und -Sedimentation infrage kommt, ist sehr fraglich. Im Falle des mittelmeerischen Salzgiganten handelt es sich um eine Fläche von etwa 1 Million km2 und einem Volumen von > 1 Million km3. Die aktuelle Tote-Meer-Situation basiert auf Entzug von Wasser (Evaporation). Bei einer großskaligen Produktion bedarf es aber wohl hauptsächlich einer (externen) Zufuhr von hochkonzentriertem Salzwasser (Salzsolen), z. B. durch hydrothermale Wasser. Dabei ist vorstellbar, dass in hochproduktiven Phasen die durchschnittliche Sedimentationsrate in der Größenordnung von Zentimetern pro Stunde gelegen haben könnte – vergleichbar mit Schneeakkumulationen extrem starker und anhaltender Schneefallereignisse (Kotulla 2017).

Literatur

AGU (2019) New study solves mystery of salt buildup on bottom of Dead Sea. Pressemitteilung vom 1. Juli 2019. https://news.agu.org/press-release/new-study-solves-mystery-of-salt-buildup-on-bottom-of-dead-sea/

Arnon A, Selker JS & Lensky NG (2016) Thermohaline stratification and double diffusion diapycnal fluxes in the hypersaline Dead Sea. Limnology and Oceanography 61, 1214-1231.

Kotulla M (2017) Salzlagerstätten: War das Mittelmeer einst ausgetrocknet? Studium Integrale Journal 24, 22-30. http://www.wort-und-wissen.de/sij/sij241/sij241-3.pdf

Lensky NG, Dvorkin Y, Lyakhovsky V, Gertman I & Gavrieli I (2005) Water, salt, and energy balances of the Dead Sea. Water Resources Research 41, 1-13.

Ouillon R, Lensky NG, Lyakhovsky V, Arnon A & Meiburg E (2019) Halite precipitation from double-diffusive salt fingers in the Dead Sea: Numerical simulations. Water Resources Research 55, 4252-4265.

Sirota I, Enzel Y & Lensky NG (2018). Halite focusing and amplification of salt layer thickness: From the Dead Sea to deep hypersaline basins. Geology 46, 851-854.

Video

Video 1: „Halite settling along the Dead Sea water column“ (0:52 Min., mit englischer Bildbeschiftung) unter https://www.youtube.com/watch?v=LYw4FjduZFo&feature=youtu.be

Video 2: „Why is the Dead Sea so salty?“ (2:27 Min., in Englisch) unter https://www.youtube.com/watch?v=qIipINltwUk

Autor dieser News: Michael Kotulla

© 2019, http://www.genesisnet.info/schoepfung_evolution/n269.php

Zurück zur Artikel-Übersicht: https://www.wort-und-wissen.org/publikationen/genesisnet/

 

 

24.01.19 Möglicherweise jüngster großer Impakt-Krater unter dem Grönland-Eis

Gezielte Radarblicke durch die grönländische Eisdecke lassen eine typische Struktur eines Impakt-Kraters erkennen. Der mutmaßliche Impakt-Krater ist möglicherweise geologisch jung und könnte neue Erkenntnisse über die Dynamik und Dimension großer Impakt-Ereignisse liefern.

Gastbeitrag von Michael Kotulla

Krater von Hiawatha

Die Hohlform, die Kjær et al. (2018) unter dem Hiawatha-Gletscher in NW-Grönland entdeckt haben, ist gewaltig: Der Durchmesser beträgt 31 km, die Eintiefung im Verhältnis zum Rand rund 300 m. Im Zentrum ist eine leichte Aufwölbung ausgebildet. Die Autoren interpretieren die Struktur als Impakt-Krater, also als Krater, der durch Einschlag eines kosmischen Körpers (Meteorit) entstanden ist. Als weitere Impakt-Indizien – neben der Kraterform – präsentieren sie u. a. Funde von Quarzkörnern aus Sedimenten des Gletscher-Vorlandes, die „geschockt“ sind. Dieser Begriff steht für die Ausbildung planarer Deformationslamellen (engl. Abkürzung: PDF), die durch sehr hohe Stoßwellendrücke – wie sie bei Impakten auftreten können – entstehen.

Demnach könnte es sich um ein Impakt-Ereignis handeln, das – bezogen auf den Durchmesser – dem Ries-Ereignis ähnelt. Der Ries-Krater (Nördlinger Ries, Süddeutschland) hat einen Durchmesser von 24 km; das Impakt-Ereignis wird dem Miozän zugerechnet.1

Verglichen mit anderen großen Impakt-Kratern ist die Struktur des Hiawatha-Kraters gut erhalten („frisch“). Aufgrund der Ausbildung des Kraterreliefs wird allerdings vermutet, dass der Kraterrand und die zentrale Aufwölbung teilweise erodiert wurden und im Krater Seesedimente ausgebildet sind.

Radiostratigraphie und Alter

Der Krater ist von dem bis zu 1 km mächtigen Hiawatha-Gletscher bedeckt (s. Animation in Viñas-Garcia 2018). Die Eisschichten reichen von oben nach unten kontinuierlich bis knapp unterhalb der Pleistozän/Holozän-Grenze. Dann folgt eine gestörte Eiszone, die mit Trümmer (Gestein, Eis?) durchsetzt ist; sie liegt unmittelbar der Oberfläche des Kraters auf. Die zeitliche Interpretation der Eisschichten basiert auf Auswertungen von Tiefenradarmessungen (Radiostratigraphie) in Verbindung mit Vergleichen von Tiefenprofilen des grönländischen Eisschildes insgesamt (s. Kotulla 2016).

Es ist wohl das (stratigraphische) Alter der Eisdecke, die den Erstautor der Studie, Kurt H. Kjær, veranlasst anzunehmen, dass sich der Meteoriten-Einschlag möglicherweise sogar nur „vor 12.000 Jahren“ ereignet haben könnte, zum Ende der Eiszeit (University of Copenhagen (2018).2 Seine Jahreszahl bezieht sich auf ein „etwas älter“ als die Pleistozän/Holozän-Grenze, der ein Alter von 11.700 [Eiskern-]Jahren zugewiesen wird. Zu einer Diskussion dieser Alter siehe Kotulla (2013).

Demzufolge könnte sich das mutmaßliche Hiawatha-„Impakt-Ereignis“ – stratigraphisch korreliert – etwa während oder nach der explosiven Eruption des Laacher-See-Vulkans (40 km südlich Bonn) ereignet haben.

Potenzial für neue Erkenntnisse

Die Rekonstruktion dieses „greifbar nahen“ Impakt-Ereignisses – wenn es sich als solches bestätigt und wenn es sich am Ende der Eiszeit ereignete – hat Potenzial für einen deutlichen Erkenntnisgewinn. Zahlreiche interessante Fragen gilt es zu beantworten, u. a.:

Schlug der Meteorit auf eine eisfreie oder eisbedeckte Oberfläche ein? Welche Spuren hat der Einschlag hinterlassen – lokal, regional, global – auch hinsichtlich Umwelt und Klima? Gibt es Ablagerungen von Auswurfmaterial (Impakt-Ejekta)? In den grönländischen Eisbohrkernen sind bislang Lagen solcher Herkunft nicht aufgefallen. Hatte der Impakt möglicherweise einen entscheidenden Einfluss auf den raschen Zusammenbruch der Eisschilde? Wie katastrophal war der Impakt insgesamt? Sind die gängigen Vorstellungen über das Zerstörungspotenzial großer Impakte (räumlich und zeitlich) möglicherweise überzogen? Zum Beispiel auch im Vergleich zum Ries-Ereignis, bei dem eine immense Druck- und Hitzewelle im Umkreis von mehreren Hundert Kilometern angenommen wird.

Es ist davon auszugehen, dass die Erforschung des mutmaßlichen Hiawatha-„Impakt-Ereignisses“ fortgesetzt wird. Wahrscheinlich wird dabei auch eine Tiefbohrung in den Krater in Betracht gezogen werden.

Video

„Massive Crater Discovered Under Greenland Ice“ (4:29, in Englisch) unter https://www.youtube.com/watch?time_continue=261&v=vTr3VdGlFr8

Literatur

Kjær KH, Larsen NK, Binder T, Bjørk AA, Eisen O, Fahnestock MA, Funder S, Garde AA, Haack H, Helm V, Houmark-Nielsen M, Kjeldsen KK, Khan SA, Machgut H, McDonald I, Morlinghem M, Mouginot J, Paden JD, Waight TE, Weikusat C, Willerslev E & MacGregor JA (2018) A large impact crater beneath Hiawatha Glacier in northwest Greenland. Science Advances 4, eaar8173. http://advances.sciencemag.org/content/4/11/eaar8173

Kotulla M (2013) Grönländische Eiskerndaten und ihre Interpretation: Absolute Datierung durch Zählung von Jahresschichten? W+W Special Paper G-13-1, Baiersbronn; http://www.wort-und-wissen.de/download.html.

Kotulla M (2016) Radarblick in die grönländische Eisdecke. Studium Integrale Journal 23, 125-126. http://www.si-journal.de/index2.php?artikel=jg23/heft2/sij232-s.html

University of Copenhagen (2018) Massive impact crater from a kilometre-wide iron meteorite discovered in Greenland. Pressemitteilung vom 14. 11. 2018. https://news.ku.dk/all_news/2018/11/massive-impact-crater-from-a-kilometre-wide-iron-meteorite-discovered-in-greenland/

Viñas-Garcia M-J (2018) Crater Lurks Beneath the Ice. Image of the day for November 14, 2018. https://earthobservatory.nasa.gov/images/144279/crater-lurks-beneath-the-ice

Endnoten

1 Siehe z. B. unter https://www.geopark-ries.de/entstehung-rieskrater/.

2 „So far, it has not been possible to date the crater directly, but its condition strongly suggests that it formed after ice began to cover Greenland, so younger than 3 million years old and possibly as recently as 12,000 years ago – toward the end of the last ice age, says Professor Kurt H. Kjær from the Center for GeoGenetics at the Natural History Museum of Denmark.“ (University of Copenhagen 2018).

Autor dieser News: Studiengemeinschaft Wort und Wissen

© 2019, http://www.genesisnet.info/schoepfung_evolution/n265.php

Zurück zur Artikel-Übersicht: https://www.wort-und-wissen.org/publikationen/genesisnet/

 

 

17.10.18 Neue Beobachtungen zu Gletscherseeausbrüchen

Am Catalina-See in Ostgrönland, einem durch einen Eisdamm aufgestauten Gletschersee, sind für die Periode zwischen 1966 und 2016 vier Seeausbrüche festgestellt worden. Diese Flutereignisse gehören zu den größten ihrer Art seit 1811, seitdem wissenschaftlich-historische Aufzeichnungen vorliegen. Sie sind aber im Vergleich zu den Megafluten am Ende der Eiszeit um Größenordnungen kleiner.

Der Catalina-See befindet sich auf der ostgrönländischen Halbinsel Renland, die von einem eisbedeckten, teilweise über 2 km hohen und steilabfallenden Hochplateau dominiert wird. Ein Teil des Eises der Eisdecke wird hauptsächlich über den etwa 40 km langen Edward-Bailey-Gletscher bis nahe zum Scoresbysund-Fjord im Südosten transportiert. In einem Seitental bzw. Seitenarm des Gletschers liegt der etwa 10 km lange und 2 km breite Catalina-Gletschersee.

Die Beobachtungen von Grinsted et al. (2017) basieren auf Auswertungen von Sattelitenaufnahmen und -vermessungen. Demnach fanden zwischen 1966 und 2016 vier Ausbruchsereignisse statt: zwischen 1966 und 1972, im Winter 1988/89, im Winter 2003/04 und im Winter 2011/2012. Dabei sei der See bis zu einer maximalen Schwellenhöhe von 734 m ü. d. M. angestiegen und schließlich bis zu einer Minimalhöhe von 591 m ü. d. M. entwässert (drainiert). Bei jedem Flutereignis wurde eine Wassermasse zwischen 2,6 und 3,3 Gt rasch freigegeben. Dies entspricht annähernd dem Rückhaltevermögen des Oroville-Stausees in Kalifornien von 4 km3; 2017 waren dort wegen eines drohenden Dammbruchs 200.000 Einwohner evakuiert worden (s. Kotulla 2017).

Für die Gletscherseeausbrüche schlagen Grinsted et al. (2017) folgenden Mechanismus vor (siehe Video): 1. Der Schmelzwassereintrag in den Eisdamm-aufgestauten See lässt den Wasserspiegel ansteigen. 2. Bei Erreichen einer Schwellenhöhe wird der Gletscherdamm angehoben (gefloatet). 3. Das Seewasser dringt unterhalb des Gletschers ein und beginnt den Gletscher von unten her zu schmelzen. 4. Dabei muss es eine Schwelle überwinden (aufwärts strömen), bevor es nach 6 km unter dem Edward-Bailey-Gletscher weiterfließen kann. 5. An der Gletscherfront tritt das Seewasser schließlich aus und strömt über die dem Gletscher vorgelagerten Sanderfläche (Schmelzwasserebene) in den Scoresbysund-Fjord.

Für die Flutereignisse ermitteln die Autoren eine freigesetzte potentielle Energie von bis zu 1016 Joule (Basis: Seespiegel 591-734 m ü. d. M.), die es erlauben würde, eine zusätzliche Wassermasse von 0,04 Gt zu schmelzen. Dies entspräche einem subglazialen Tunnel von 20 km Länge mit einem Durchmesser von 55 m. Die Schlagartigkeit und Dauer eines Ausbruchsereignisses lässt sich allerdings aus den bisherigen Beobachtungen nicht genau bestimmen. Es wird eine maximale Abflussrate von 104 m3/s vorgeschlagen; aufgrund der 4-monatigen Beobachtungslücke wird für das Winter-2003/04-Ereignis eine minimale Abflussrate von 200 m3/s veranschlagt. In der Online-Mitteilung des Niels-Bohr-Instituts werden die Ausbruchsereignisse als „gigantisch“ bezeichnet.

Die hier angenommene maximale Abflussrate ist vergleichbar mit kleineren isländischen Gletscherläufen (isl.: jökulhlaup) mit Raten von 103 bis 104 m3/s. Sie ist aber um Größenordnungen niedriger als eine Megaflut mit Raten von ≥ 106 m3/s (vgl. Baker 2013). Bei der späteiszeitlichen Lake-Missoula-Flut wird angenommen, dass ein Eisdamm von 600-700 m Höhe plötzlich brach, die aufgestaute Wassermenge von 2260 km3 schlagartig ausbrach und der See binnen zwei Tage geleert war (Kotulla 2014).

Video (1:48) „Periodische Ausbrüche aus dem Catalina-See, Ostgrönland” (Grafiken in Englisch): https://www.youtube.com/watch?v=xDH5GWWTsV0

Literatur

Baker VR (2013) Global late Quaternary fluvial paleohydrology: With Special Emphasis on paleofloods and megafloods. In: Shroder JF (ed.) Treatise on Geomorphology, vol. 9, 511-527.

Grinsted A, Hvidberg CS, Campos N & Dahl-Jensen D (2017) Periodic outburst floods from an ice-dammed lake in East Greenland. Scientific Reports 7, DOI:10.1038/s41598-017-07960-9. https://www.nature.com/articles/s41598-017-07960-9 [open]. Siehe auch Artikel des Niels-Bohr-Instituts der Universität von Kopenhagen: http://www.nbi.ku.dk/english/news/news17/satellite-photos-reveal-gigantic-outburst-floods/.

Kotulla M (2014) Megafluten. Studium Integrale Journal 21, 4-11. http://www.wort-und-wissen.de/sij/sij211/sij211-1.html

Kotulla M (2017) Neuer Canyon am Oroville-Staudamm – Ausgebrochener Wasserstrom verursacht schnelle Erosion. Studium Integrale Journal 24, 45-48. http://www.wort-und-wissen.de/sij/sij241/sij_24-46-49.pdf

Gastbeitrag von Michael Kotulla

Autor dieser News: Michael Kotulla

© 2018, http://www.genesisnet.info/schoepfung_evolution/n262.php

Zurück zur Artikel-Übersicht: https://www.wort-und-wissen.org/publikationen/genesisnet/

 

 

10.12.04 Zwischenbericht eines Junge-Erde-Forschungsprojekts

In den USA arbeitet seit einigen Jahren eine Forschergruppe von sechs Wissenschaftlern aus Geologie, Geochemie und Physik an einer Alternative zu den Langzeitdatierungen, die mit Hilfe der Radiometrie durchgeführt werden (Datierung auf der Basis des radioaktiven Zerfalls instabiler chemischer Elemente in Gesteinen). Ziel ist der Nachweis, dass die Befunde der Radiometrie eine Deutung im Kurzzeitrahmen erlauben, der sich aus der biblischen Überlieferung ergibt. Ein wichtiger Ansatzpunkt ist die Hypothese eines beschleunigten radioaktiven Zerfalls in der Vergangenheit. Dafür gibt es interessante empirische Hinweise. Vor einigen Jahren wurde ein Zwischenbericht veröffentlicht. Er präsentiert eine Bestandsaufnahme der Hypothese vom beschleunigten radioaktiven Zerfall und weiterer vielversprechender Ansatzpunkte, die durch gezielte Untersuchungen überprüft werden sollen.

Das Buch liegt seit kurzem in deutscher Übersetzung unter dem Titel „Radioisotope und das Alter der Erde” vor. Es füllt eine Lücke im Rahmen der biblischen Schöpfungslehre, da bislang kein vergleichbar gründliches und fundiertes Werk zu dieser Thematik vorgelegt wurde.

Das Buch richtet sich an Leser, die sich für Datierungsfragen und deren Eingliederung in ein schöpfungstheoretisches Konzept interessieren.

Vorkenntnisse in einem naturwissenschaftlichen Fach beziehungsweise Begeisterung für die Naturwissenschaften an sich sind für das Verständnis der hier behandelten Fragen erforderlich. Der Schwerpunkt liegt auf den Fachgebieten Chemie, Physik und Geowissenschaften.

Die einzelnen Beiträge bauen nicht aufeinander auf. Da die Datierungen und die damit zusammenhängenden Fragen aus unterschiedlichen Blickwinkeln heraus beleuchtet werden, wird man das Buch je nach Geschmack und Fachinteresse selektiv lesen. Eine Zusammenfassung und ein umfangreiches Glossar helfen dabei.

Das Buch ist mit ca. 300 Seiten im DIN-A-4-Format sehr umfangreich. Auf http://www.wort-und-wissen.de/buecher/geo/radiso.html finden sich einige weitere Informationen; über diese Adresse kann das Buch auch online bestellt werden. Hier noch die bibliographischen Daten:

Larry Vardiman, Andrew A. Snelling, Eugene F. Chaffin (Hg.): Radioisotope und das Alter der Erde. Aus dem Englischen übersetzt von Thomas Fritzsche. Hänssler-Verlag Holzgerlingen, 308 S., 73 Abb., 18 Tab., Großformat: DIN A 4. 29,95 Euro (A: 30,85 Euro) / 55,– sfr.

Autor dieser News: Reinhard Junker

© 2004, http://www.genesisnet.info/schoepfung_evolution/n28.php

Zurück zur Artikel-Übersicht: https://www.wort-und-wissen.org/publikationen/genesisnet/

 

 

27.01.04 Fachgebiet “Biblisch-urgeschichtliche Geologie” aktiviert

Im Bereich „Schöpfung“ (https://www.genesisnet.info/index.php?Artikel=0&Sprache=de&l=1) wurde heute das Fachgebiet “Biblisch-urgeschichtliche Geologie” aktiviert. Die ersten drei Artikel beschäftigen sich mit „Biblischen Grundlagen zur Erdgeschichte“ (https://www.genesisnet.info/index.php?Artikel=820&Sprache=de&l=1). Sie sind in der Stufe “Interessierte” und “Experten” verfügbar. Die Expertenstufe unterscheidet sich durch genauere Literaturverweise.

Im Artikel „Die biblische Urgeschichte – wirkliche Geschichte“ (https://www.genesisnet.info/index.php?Artikel=821&Sprache=de&l=1) wird aufgezeigt, dass die Bibel in ihren Schilderungen von den Anfängen der Menschheit wirkliche Geschichte berichten will. Dies geht aus den Texten klar hervor (was auch viele Ausleger bestätigen). Auch Beziehungen der biblischen Urgeschichte (1.Mose 1-11) mit dem Neuen Testament setzen voraus, dass die beschriebenen Geschehnisse real sind.

Der Artikel „Der kurze Zeitrahmen der Urgeschichte: Nur einige Jahrtausende“ (https://www.genesisnet.info/index.php?Artikel=822&Sprache=de&l=1) erläutert, warum der biblischen Urgeschichte ein ungefährer Zeitrahmen von einigen tausend Jahren für die Menschheitsgeschichte ab Adam entnommen werden kann. Dies ergibt sich aus den Abstammungsregistern, die zwar lückenhaft sein könnten, aber zeitlich nicht zu stark gedehnt werden können, ohne dass sie ihren Sinn verlieren.

Im dritten Artikel „Die Bindung der Erdgeschichte an den Sündenfall des Menschen“ (https://www.genesisnet.info/index.php?Artikel=823&Sprache=de&l=1) wird erklärt, warum aus biblischer Sicht ein enger Zusammenhang zwischen der Geschichte der Menschheit und der Geschichte des Lebens insgesamt besteht. Erst durch die Sünde des Menschen kam der Tod in die Welt, auch in die außermenschlichen Schöpfung. Die Fossilüberlieferung als Zeugnis auch des Todes in der Schöpfung muss daher in den zeitlichen Rahmen der Menschheitsgeschichte gestellt werden.

Autor dieser News: Torsten Poitzsch

© 2004, http://www.genesisnet.info/schoepfung_evolution/n13.php

Zurück zur Artikel-Übersicht: https://www.wort-und-wissen.org/publikationen/genesisnet/