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(Paläo-)Anthropologie: Herkunft des Menschen

Es gibt Merkmale, nach denen der Mensch anderen Tieren ähnlicher ist als den Affen. Ist das ein Argument gegen Evolution?

Nein. Das evolutionstheoretische Argument der Ähnlichkeit bezieht sich auf den Gesamt-Merkmalsbestand, der verglichen wird. Und insgesamt gesehen ähneln eben dem Menschen am meisten die Menschenaffen. Einzelne Ausreißer (bei bestimmten Merkmalen) erschüttern die Evolutionslehre nicht, denn in solchen Fällen wird eine konvergente Evolution vermutet, d. h. eine gleichgerichtete Evolution durch ähnliche Auslesebedingungen. Wie überzeugend solche Erklärungen durch Konvergenz sind, ist eine andere Frage, die im jeweiligen Einzelfall geprüft werden muss.

Autor: Reinhard Junker, 12.04.2005

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Ähnlichkeiten in der Morphologie und Anatomie (Interessierte / Experten)

© 2005, https://www.genesisnet.info/schoepfung_evolution/f19.php

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Wie sind die menschlichen Fossilien wie der Homo erectus in die biblische Urgeschichte einzuordnen?

Aus geologischen Gründen sind alle menschlichen Fossilien aus biblischer Sicht in die Zeit nach der Sintflut einzuordnen. Man kann vermuten, dass die Neandertaler sich aus frühen Auswanderern entwickelt haben, die in nördlichen Regionen in kalten Klimazonen gelebt haben (Spezialisierung nach Art der im Artikel Artbildung beschriebenen Vorgänge). Formen wie Homo erectus könnten als Anpassungen an heiße Klimata interpretiert werden. Die nachsintflutliche Menschheit war genetisch noch recht variabel, so dass sich daraus auf mikroevolutivem Wege im Gefolge von Abwanderungswellen aus dem Nahostgebiet die verschiedenen Formen bilden konnten.

Autor: Reinhard Junker, 12.09.2004

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© 2004, https://www.genesisnet.info/schoepfung_evolution/f55.php

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Ist es ein Argument gegen Evolution, dass Menschen und Affen verschiedene Anzahlen von Chromosomen haben?

Das ist kein schlagkräftiges Argument. Aufgrund zahlreicher Studien an Tieren und Pflanzen geht hervor, dass die Chromosomenzahl alleine noch kein arttrennendes Merkmal sein muss. Nicht die Anzahl der Chromosomen ist entscheidend, sondern die Qualität der auf ihnen niedergelegten Information. Es kommt sogar vor, dass verschiedene Rassen derselben Art unterschiedliche Chromosomenzahlen haben. Änderungen der Chromosomenzahlen können durch Chromosomenbrüche eintreten; dadurch ändert sich am Gehalt an Information gar nichts.

Autor: Reinhard Junker, 12.04.2005

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Ähnlichkeiten in der Morphologie und Anatomie (Interessierte / Experten)

© 2005, https://www.genesisnet.info/schoepfung_evolution/f18.php

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Ist die Ähnlichkeit des Erbguts zwischen Affen und Menschen und die Ähnlichkeit bei Serumreaktionen ein Argument für Evolution?

Für Ähnlichkeiten des Erbguts und von Stoffwechseleigenschaften gilt dasselbe wie für sonstige Ähnlichkeiten (etwa des Körperbaus). Darüber hinaus kann es ja kaum verwundern, dass ein ähnlicher Körperbau mit einem ähnlichen Stoffwechsel und einem ähnlichen Erbgut einhergeht – das ist grundsätzlich nicht anders zu erwarten. Dazu kommt noch folgende Überlegung. Die Ähnlichkeit der Bausteine – hier die der „Bausteine” des Erbguts (Gene) – sagt nicht unbedingt etwas über die Ähnlichkeit der Baupläne aus. Sprich: Sehr ähnliches Erb-
gut kann mit deutlichen Unterschieden im Bau und Verhalten einhergehen. Ein Vergleich soll das deutlich machen: Eine Kirche und ein Gefängnis sind sehr verschieden gebaut (verschiedene Baupläne). Doch das Material, mit dem sie gebaut sind, kann sehr ähnlich sein (Bausteine wie Backsteine, Türen, Fensterglas, Ziegel usw.). Das Erbgut entspricht den Bausteinen, nicht aber dem Bauplan. Was und wo der Bauplan der Lebewesen wirklich ist, gehört zu den großen Geheimnissen der Biologie. Diese interessante, aber auch schwierige Frage soll hier nicht thematisiert werden.

Autor: Reinhard Junker, 12.04.2005

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Ähnlichkeiten in der Morphologie und Anatomie (Interessierte / Experten)

© 2005, https://www.genesisnet.info/schoepfung_evolution/f17.php

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Woher nahm Kain seine Frau?

Die Bibel erwähnt, dass Adam und Eva außer den namentlich genannten Nachkommen, Kain, Abel und Seth noch „Söhne und Töchter“ hatten (1. Mose 5,4). Wie viele es waren, wird nicht gesagt; es können viele gewesen sein. Aus ihnen oder aus deren Nachkommen konnte Kain seine Frau bekommen. Das Inzuchtproblem (Verwandtenehen) gab es damals noch nicht, da man – wenn man der biblischen Schilderungen der Erschaffung des Menschen folgt – annehmen kann, dass das Erbgut noch keine nennenswerten Schäden hatte, so dass Verwandtenehen biologisch gesehen keine Gefährdung für die Gesundheit des Nachwuchses bedeuteten. Heute ist das wegen vieler mittlerweile angesammelter Erbschäden anders. Das biblische Inzuchtverbot wurde erst viel später gegeben.

Die Bibel gibt keine näheren Zeitangaben darüber, wann Kain geheiratet hat und wann er eine Stadt gründete. Letzteres kann durchaus zu einer Zeit erfolgt sein, als sich die Menschheit schon stark vermehrt hatte. Man muss in diesem Zusammenhang bedenken, dass nach den biblischen Angaben die Menschen damals sehr lange lebten, so dass eine Bevölkerungszunahme besonders schnell erfolgen konnte. Weiter ist zu bedenken, dass die biblischen Schilderungen zur Urgeschichte sehr knapp und relativ unscharf sind. Daher bleiben Fragen unbeantwortet und Antworten können nur spekulativer Art sein.

Autor: Reinhard Junker, 12.11.2011

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Daten zum Bevölkerungswachstum (Interessierte)

© 2011, https://www.genesisnet.info/schoepfung_evolution/f54.php

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Sind die hohen Menschenalter, die die Bibel überliefert, biologisch denkbar?

Bis heute ist ungeklärt, weshalb der Mensch (und mit ihm alle Geschöpfe) altert. Zwar ist bekannt, dass das Altern z. B. darauf zurückzuführen ist, dass irgendwann die Körperzellen sich nicht mehr teilen und damit nicht mehr ersetzt werden können. Es ist bekannt, dass dies damit zusammenhängt, dass die Endstücke von Chromosomen, sogenannte Telomere, bei Zellteilungen verkürzt werden, bis schließlich eine Zellteilung nicht mehr möglich ist. Eine seltene Krankheit führt dazu, dass diese Verkürzung viel schneller geschieht als im Normalfall, was zur Folge hat, dass die betroffenen Menschen bereits im Teenager-Alter an Altersschwäche sterben. Vielleicht könnte dieser Vorgang in der Vergangenheit langsamer verlaufen sein, so dass die Alterung auch langsamer erfolgte. Das ist jedoch spekulativ, da bisher nicht überprüfbar.

Und warum ist das überhaupt so eingerichtet? Könnte es nicht ein anderes Altersprogramm geben? Niemand kann das wirklich beurteilen, aber auch nicht ausschließen. Biologisch gesehen gibt es keinen zwingenden Grund dagegen, dass der Mensch mit einer anderen Konstitution annähernd tausend Jahre alt werden konnte, wie die Bibel es bezeugt. Weshalb aber die Menschen vor der Sintflut so alt wurden, ist unbekannt. Alle Vorschläge, die dazu gemacht wurden (z. B. andere atmosphärische Bedingungen vor der Sintflut), sind spekulativ, weil sie nicht überprüft werden können.

Autor: Reinhard Junker, 09.11.2020

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© 2020, https://www.genesisnet.info/schoepfung_evolution/f53.php

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Wie konnten aus Noahs Familie die verschiedenen „Rassen“ entstehen?

Update 20.11.2023: „Rassen“ ist ein veralteter Begriff. Gemeint sind sowohl fossile, ausgestorbene Menschenformen, wie auch heutige ethnische Gruppen der Menschen.

Diese Frage wird auch beispielhaft in konkreterer Form gestellt, etwa: Wie sind die verschiedenen Hautfarben des Menschen entstanden? Der Schlüssel zur Antwort auf diese Frage liegt in der Annahme einer Polyvalanz der geschaffenen Arten (= Grundtypen im Rahmen der Schöpfungslehre; vgl. Heutige Grundtypen). Mit Polyvalenz ist eine genetische (erbliche) Vielseitigkeit der Grundtypen gemeint. Sie kann durch ein großes Ausmaß an Heterozygotie (Mischerbigkeit) bedingt und darüber hinaus auf programmierte Variabilität zurückzuführen sein. Außerdem sind Mutationen eine Quelle für die Variabilität der Grundtypen. Mischerbigkeit bedeutet, dass ein bestimmtes Merkmal in verschiedenen Ausprägungen im Erbgut der betreffenden Art vorkommt (z. B. verschiedene Augenfarben). Da bei den meisten Lebewesen der Chromosomensatz doppelt (oder mehrfach) vorkommt (also auch alle Gene mindestens zweifach vorhanden sind), kann bereits ein Paar vier Varianten jedes Gens besitzen (für ein Paar wäre das die maximale Mischerbigkeit pro Gen). Die Ausprägung der Merkmale hängt aber in der Regel von vielen Genen ab. Daher bestehen auch viele Kombinations- und Ausprägungsmöglichkeiten, wenn alle Gene anfangs (schöpfungsbedingt) in verschiedenen Ausprägungen vorhanden waren. Darüber hinaus kann die Variabilität durch vorprogrammierte Mutationen gesteigert werden. Manches spricht dafür, dass sich Mutationen nicht nur völlig zufällig ereignen, sondern zum Teil auch vorprogrammiert sind.

Im Artikel Genetisch polyvalente Stammformen von Grundtypen wird genauer erklärt, was unter Polyvalenz von Grundtypen zu verstehen ist und welche Indizien es für eine ursprüngliche Polyvalenz gibt. Konkret kann Polyvalenz z. B. heißen, dass in der ursprünglichen menschlichen Population bereits die genetischen Anlagen für verschiedene Hautfarben, Augenfarben oder andere Unterschiede in Merkmalsausprägungen vorhanden waren. Auch im Erbgut der Noahfamilie kann noch ein Großteil der ursprünglichen Polyvalenz verankert gewesen sein. Aufgrund ihrer Polyvalenz sind die Grundtypen in der Lage, sich wechselnden Umweltbedingungen anzupassen; Polyvalenz ist ein Teil ihrer Überlebensstrategien.

Autor: Reinhard Junker, 28.12.2006

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Heutige Grundtypen (Interessierte)

Genetisch polyvalente Stammformen von Grundtypen (Interessierte)

© 2006, https://www.genesisnet.info/schoepfung_evolution/f84

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Sind primitive Werkzeuge Belege dafür, dass der Mensch früher nicht so hoch entwickelt war?

Ist ein Faustkeil ein „primitives“ Werkzeug? Wer einmal versucht, ein solches Gerät herzustellen, wird feststellen, dass dem nicht so ist. Welche Art von Werkzeugen die Menschen in der Frühzeit ihrer Geschichte hergestellt haben, hing nicht notwendigerweise von ihren geistigen Fähigkeiten ab, sondern von den Möglichkeiten, die die damaligen Lebensbedingungen boten. Auch heute gibt es Menschen mit Steinkultur, die derjenigen von sog. „Steinzeitmenschen“ erstaunlich ähnelt. Steinkulturen existieren parallel und zeitgleich zur hochtechnisierten Welt. „Steinkultur“ ist nicht in erster Linie eine Frage der Zeit, sondern der Lebensumstände und kultureller Eigenheiten.

Weiter muss bei der Beurteilung von Werkzeugen bedacht werden, wofür sie verwendet wurden: handelt es sich um einen spontanen Einmalgebrauch oder ist ein Werkzeug für Dauergebrauch angefertigt worden? Natürlich können die Werkzeuge entsprechend sehr verschieden aussehen. Das ist heute nicht anders.

Autor: Reinhard Junker, 11.02.2004

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© 2004, https://www.genesisnet.info/schoepfung_evolution/f56

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Kann man aus den wenigen fossilen Funden Rückschlüsse auf Aussehen fossiler Menschenformen ziehen?

Von Australopithecus, Homo erectus und dem Neandertaler ist jeweils eine ganze Reihe von Funden gemacht worden, z. T. an zahlreichen Lokalitäten in Afrika, Europa, dem Nahen und dem Fernen Osten; es handelt sich vor allem um Schädelteile, die am ehesten erhalten bleiben. Vom Neandertaler und von Homo erectus sind einige (fast) vollständige Skelette bekannt. Fossilien gibt es auch von Homo sapiens, welcher heutigen Formen am meisten gleicht. Der Körperbau kann daher recht sicher rekonstruiert werden.

Autor: Reinhard Junker, 12.04.2005

© 2005, https://www.genesisnet.info/schoepfung_evolution/f32

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Kann das Aussehen fossiler Menschenformen überhaupt rekonstruiert werden?

Der Knochenbau ist je nach Erhaltungszustand u. U. sehr genau rekonstruierbar. Fehlende Teile können gemäß der vorliegenden Teile symmetrisch ergänzt werden, oder es ist möglich, durch Vergleich mit ähnlich gebauten heute lebenden Formen fehlende Teile zu ergänzen – ein Verfahren, das sich bewährt hat und bei dem in der Regel wenig Unsicherheiten bleiben. Ebenfalls kann der erfahrene Wissenschaftler Muskeln und Sehnen ergänzen, nicht jedoch Bindegewebe und Haut. Spekulativ bleiben Hautfarbe, Behaarung und Haarfarbe und der Gesichtsausdruck.

Autor: Reinhard Junker, 11.02.2004

© 2004, https://www.genesisnet.info/schoepfung_evolution/f60

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Ist es möglich, dass aufgrund von Krankheiten und Missbildungen Fehlschlüsse bei menschlichen Fossilien gezogen werden?

Das ist zwar in der Tat möglich und wird bei einem Neandertaler-Fund auch vermutet, doch sind menschliche Fossilfunde zahlreich genug, dass die Aussagen über das Aussehen durch Daten genügend belegt sind. Mit dem Hinweis auf mögliche Missbildungen kann man nicht gegen Evolution argumentieren.

Autor: Reinhard Junker, 15.06.2004

© 2004, https://www.genesisnet.info/schoepfung_evolution/f61

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