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Wort-und-Wissen-Info 1/2016


Grußwort von Reinhard Junker

Liebe Freunde von Wort und Wissen!

in einer der letzten Ausgaben von „Idea Spektrum“ wurde von einem Symposium des Arbeitskreises „Naturwissenschaft und Glaube“ der Evangelisch-methodistischen Kirche in Würzburg berichtet. Mehrere Mitglieder des Arbeitskreises bezeichneten den Naturalismus als einzige Möglichkeit, Forschung zu betreiben, heißt es in dem Bericht. Demnach sei die Natur aus sich selbst heraus entstanden und zu verstehen. Besondere Erwähnung findet dabei der Philosoph Prof. Gerhard Vollmer. Leider wurde nicht berichtet, ob und ggf. womit gegen dessen Behauptungen argumentiert wurde. Vollmer wird zitiert, dass der Naturalismus Basis für „wissenschaftliche Höchstleistungen“ sei, dass die Bezugnahme auf einen Schöpfer das Weiterdenken unterbinde und dass Dogmen Wissenschaft behinderten.

Basis der Wissenschaft: Naturalismus oder Schöpfung?

Diese Art von Bewerbung des Naturalismus ist zwar beliebt, aber nicht fundiert. In Wirklichkeit kann die methodische Basis der (Natur-)Wissenschaft gar nicht durch den Naturalismus begründet werden. Denn der Naturalismus kann nicht erklären, warum es Ordnung und Regelhaftigkeit in der Welt gibt, die z.B. die Naturwissenschaften entdecken und beschreiben. Ein Schöpfer dagegen erklärt genau diese Ordnung. Daher ist es kein Zufall, dass es der Glaube an eine planvolle Schöpfung war, der die Entstehung der modernen Naturwissenschaft gefördert hat, und keineswegs der Naturalismus.

Außerdem: Wenn der Naturalismus in Fragen der Entstehung einen Schöpfer ausschließt, schließt er eine mögliche und aufgrund von wissenschaftlichen Indizien sogar wahrscheinliche Antwort aus, statt ergebnisoffen zu arbeiten. Damit ist er nicht wissenschaftlich frei, sondern ideologisch gebunden. Um diese Festlegung zu rechtfertigen, wird dem Schöpfungsansatz unterstellt, Gott als Erklärung würde Wissenschaft ausbremsen. Das ist aber nur eine beliebte Karikatur. Tatsächlich geht es darum, alles Wissen in die Waagschale zu werfen, um daraus die wahrscheinlichste Antwort für den Ursprung des untersuchten Gegenstandes (z.B. das Leben oder der Mensch) zu ermitteln. Dabei hört Forschung nicht auf – im Gegenteil: Es sind die Ergebnisse der Forschung, die Indizien für einen Schöpfer liefern.

Wenn Vollmer schließlich Dogmen für hinderlich für wissenschaftliches Arbeiten hält, sollte er daran denken, dass der naturalistische Glaube, die Welt sei aus sich selbst erklärbar, faktisch selbst ein Dogma ist. Dieses Dogma ist nicht aus der Wissenschaft ableitbar; dennoch duldet es heutzutage in der akademischen Welt keinen Konkurrenten. Umso wichtiger, dass die Studiengemeinschaft Wort und Wissen sich hier zu Wort meldet!

Ihr Reinhard Junker

Eröffnung unserer archäologischen Sonderausstellung in Wuppertal

Eintauchen in die Welt der biblischen Patriarchen – dazu lädt unsere neu eröffnete Sonderausstellung „Zuhause und in der Fremde“ im Bibelmuseum Wuppertal ein (www.bibelmuseum.de). Fundiert und liebevoll gestaltete Dioramen sowie wertvolle Originalfunde, hochwertige Replikate und multimediale Einrichtungen nehmen den Besucher mit hinein in eine Zeit vor über 3500 Jahren.

Von Timo Roller

Am 13. November 2015 wurde die Sonderausstellung offiziell eröffnet, Museumsleiter Dr. Stefan Drüeke freute sich über etwa 60 Gäste, die zur kleinen Eröffnungsfeier eingetroffen waren. Das Bibelmuseum bietet vielfältige und sehr anschauliche Informationen über die Entstehung, Archäologie und Verbreitung der Bibel. Daneben gibt es eine Abteilung über viele Fragestellungen aus dem Spannungsfeld Schöpfung und Evolution. In einem separaten Ausstellungsraum befindet sich nun die von Wort und Wissen initiierte archäologische Sonderausstellung.

Gott handelt in der Geschichte und durch die Geschichte

Dr. Henrik Ullrich, der Vorsitzende unserer Studiengemeinschaft, betonte in seinem Grußwort: „Gott handelt in der Geschichte und durch die Geschichte.“ Der heute weit verbreiteten Auffassung, die biblischen Erzvätergeschichten seien aus alten Mythen entstanden, hielt er entgegen, man erfinde keine Geschichte, um Volksidentität zu stiften. Die Berichte in den Mosebüchern seien „wahre Geschichten auch im historischen Sinn“. Für die Weltgeschichte und auch das persönliche Leben gelte: „Wir dürfen Gottes Handeln auch heute und künftig erwarten.“

Blick auf die Dioramen. Links und im Vordergrund: Frühisraelitisches Haus und Grab (Tell ed-Daba/Ägypten). Hinten: ägyptische Amtsstube mit vorderasiatischem Würdenträger und ägyptischem Soldat. (www.bibelmuseum.de)

Unser Archäologe Dr. Peter van der Veen, der die Ausstellung konzipiert und gemeinsam mit dem Bibelmuseum verwirklicht hat, nahm die Zuhörer mit hinein in die Entstehung der Ausstellung: Bereits vor vier Jahren wurde die Zusammenarbeit in Erwägung gezogen. Die Entscheidung, mit Stefan Drüeke zusammenzuarbeiten, ist eine sehr vielversprechende und leicht realisierbare Alternative zur ursprünglichen Vision, ein eigenes Wort-und-Wissen-Museum zu errichten. Inhaltliche Ausrichtung und wissenschaftliche Qualität stimmen bestens mit unseren Anforderungen überein.

Die Verwirklichung der Sonderausstellung dauerte zwei Jahre. Peter van der Veen erzählte, wie es manchmal an ein Wunder grenzte, dass genau die passenden Fundstücke zum richtigen Zeitpunkt für erschwingliche Summen beschafft werden konnten.

Der Archäologe ist von der historischen Wahrheit der Erzväterberichte überzeugt: „Es sind nicht nur schöne Geschichten, es sind wahre Geschichten.“ Er stellte das Bekenntnis aus Psalm 78 ans Ende seiner Rede: „Was wir gehört haben und wissen und unsere Väter uns erzählt haben, das wollen wir nicht verschweigen ihren Kindern; wir verkündigen dem kommenden Geschlecht den Ruhm des HERRN und seine Macht und seine Wunder, die er getan hat“ (Psalm 78,3–4).

„Wir verkündigen den Ruhm des HERRN und seine Macht und seine Wunder, die er getan hat.“

Am Eröffnungstag nahm Peter van der Veen die Besucher in kleineren Gruppen gleich mit hinein in die Ausstellung und erklärte aus erster Hand die Dioramen und Fundstücke, ihre Geschichte und die Erkenntnisse, die sich aus ihnen ergeben.

In mehreren Stationen führt die Ausstellung dem Besucher die Zeit der Patriarchen vor Augen. Die Welt Abrahams war bereits geprägt von einer Blüte der ersten Hochkulturen, Handel und Gelehrsamkeit waren selbstverständlich. Abraham und seine Familie waren allenfalls Halbnomaden, denn sie kamen aus der Großstadt Ur, dem Zentrum eines Imperiums. Nach einem Zwischenstopp in Haran, wo umliegende Orte an die Namen von Abrahams Vorfahren erinnern, blieb Abraham auch in Kanaan ein umherziehender Fürst: Klimatische und politische Umstände prägten den nomadischen Lebensstil: Die Sippe siedelte meist in der Nähe von Städten im Süden des heutigen Israel, kam aber auch bis nach Ägypten. Reichtum sowie politischer und militärischer Einfluss Abrahams waren groß. Dies ergibt sich übereinstimmend aus dem biblischen Bericht und der archäologisch rekonstruierten Umwelt des alten Orients. Für die Katastrophe am Toten Meer, die zur Zerstörung von Sodom und Gomorra führte, gibt es archäologische Hinweise aus der Zeit Abrahams.

Nach Ägypten führt die Ausstellung den Besucher auf der Suche nach Spuren von Jakob und seinen Söhnen und vor allem von Josef, der wohl unter dem Pharao das Amt eines Obervermögensverwalters innehatte. Manche Objekte, die in der Ausgrabungsstätte Avaris im Nildelta entdeckt wurden, könnten Josef gehört haben, darunter eine lebensgroße Statue.

Ein Diorama zeigt einen vorderasiatischen Würdenträger in seiner Amtsstube. Der Nachbau in Lebensgröße basiert auf einer Miniatur, die als Grabbeigabe des Obervermögensverwalters Meketre gefunden wurde – möglicherweise also eines Kollegen von Josef aus der gleichen Epoche. Das Leben der Menschen, die wir aus der Bibel kennen, kommt im Nachbau eines Hauses aus Avaris zum Greifen nahe – ebenso wie der Tod, der durch ein originalgetreues vorderasiatisches Grab aus der gleichen Ausgrabungsstätte gezeigt wird.

Belege für die historische Glaubwürdigkeit der Erzväterberichte

Durch Tafeln und interaktive Medien geht die Ausstellung auch auf entscheidende chronologische Fragen ein, auf scheinbare Widersprüche oder auf faszinierende Detailfragen: War ein anderes Ur, das ganz in der Nähe von Haran lag, Abrahams Heimatstadt? Wie hieß der Pharao zur Zeit von Josef? Welche ägyptischen und kanaanäischen Einflüsse sind bei den Bewohnern von Avaris zu erkennen?

Vitrine mit Hausgottheiten aus der Nähe von Harn.

Insgesamt bringt die Ausstellung sehr viele und überzeugende Belege für die historische Glaubwürdigkeit der Erzväterberichte und auch für die frühe schriftliche Festlegung des ersten Mosebuches. Sie ist damit für Bibelinteressierte, die Einsicht in biblische Geschehnisse gewinnen wollen, ebenso bestens geeignet wie auch für Theologen und Altertumsforscher, die eine überaus fundiert präsentierte alternative Sichtweise auf die Ursprünge des israelitischen Volkes sowie des jüdischen und christlichen Glaubens erhalten können.

In den Bereichen Bibelmuseum, Schöpfungsmuseum und Sonderausstellung kann man sich gut und gerne mehr als einen Tag aufhalten – und so getrost mindestens eine Übernachtung in Wuppertal buchen, denn ein Besuch lohnt sich auch bei einer längeren Anfahrt!

 

Neue DVD „Lebende Wasser“

„Lebende Wasser. Intelligent Design in den Ozeanen.“ DVD, Laufzeit 68 Minuten, Illustra Media

Dieser faszinierende Film nimmt Sie mit hinein in die Erforschung des Lebens in den Ozeanen, die mehr als 70% der Erdoberfläche bedecken.

Gefilmt in Kanada, den Bermudas, in Polynesien, Mexiko und den USA zeigt dieser bemerkenswerte Dokumentarfilm die Schönheit der biologischen Systeme unter Wasser. Außergewöhnliche Filmaufnahmen und Computeranimationen geben Einblick in:

  • das erstaunliche Sonarsystem der Delfine, welches sogar das Aufspüren kleiner Fische ermöglicht, die sich im Meeresboden eingegraben haben,
  • das biologische Meisterwerk des Magnetkompass der Meeresschildkröte und ihre Seereise über tausende von Meilen,
  • den erstaunlichen Geruchssinn des pazifischen Lachses, der ihn nach jahrelangem Leben im offenen Meer zurücknavigiert – genau zu der Stelle im Kies des Flussbettes, wo er geboren wurde,
  • das Leben des riesigen Buckelwals, eines majestätischen Wesens, das sich der Erklärung durch die Darwin‘sche Evolutionstheorie entzieht.

„Lebende Wasser“ liefert überzeugende Hinweise auf einen Schöpfer. Der Ursprung und die Komplexität des Lebens auf der Erde sprechen für sich – und bilden so eine Herausforderung für den sogenannten wissenschaftlichen Materialismus.

Lebende Wasser 14,95 *

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„Wo ist Gott?“ Kommentar zu einem Interview

Am 4. Februar 2016 veröffentlichte ZEIT online unter der Überschrift „Wo ist Gott?“ ein Interview mit Martin Nowak, einem Mathematiker und Professor für Evolutionsbiologie in Harvard, zugleich auch ein bekennender Katholik.1 Darin äußert er sich auch mehrfach über „Gott und Evolution“.

Kommentar von Reinhard Junker

Der Naturalismus sitzt fest im Sattel. Interessant ist in diesem Interview zunächst die Erfahrung Nowaks mit Stereotypen über Glaube und Denken – diese sitzen offenbar wirklich tief. So berichtet er, dass er zwar nur selten mit seinen Kollegen über den Glaube spreche; wenn er es aber tue, höre er oft Sätze wie: „Was, du glaubst an Gott?! Das hätte ich nie gedacht. Du bist doch vernünftig!“ Weiter erwähnt er die Klage einiger seiner Studenten, dass die Biologie dermaßen säkularisiert (d. h. faktisch atheistisch) sei, dass sie schon knapp davor gewesen seien aufzugeben, weil sie das nicht mehr verkraften würden. Die Situation ist leider tatsächlich so extrem, aber das hat mit Biologie wenig bis nichts zu tun. Vielmehr wird hier deutlich, wie fest das naturalistische Weltbild im Sattel sitzt: Alles muss natürlich erklärbar und rein natürlich entstanden sein. Diese Situation ist nicht so, weil der Naturalismus in sich schlüssig oder gut mit den naturwissenschaftlichen Daten verträglich wäre, sondern weil er die Deutungshoheit erlangt hat, Konkurrenten nicht mehr duldet und seine unangefochtene Position mit Machtmitteln schützt.

Evolution als mathematische Theorie? Nowak meint, Gott sei notwendig, „um jeden Moment in Existenz zu halten“, was durchaus biblischen Aussagen über Gottes beständiges Wirken in der Schöpfung entspricht. Er dehnt das allerdings auf den Ursprung der Dinge und auf Evolution aus und ist damit ganz Mainstream. Evolution verlaufe naturgesetzlich wie bloße physikalische Prozesse: „Die Evolution ist eine mathematische Theorie, die beschreibt, wie sich das Leben entfaltet.“ Das scheint mir doch eher Wunschdenken eines Mathematikers zu sein, denn das trifft sicher nicht zu. Eine solche Theorie gibt es nicht, das sagen sogar Evolutionsbiologen. Sein später folgender Satz „Ich bin mir überhaupt nicht sicher, ob wir den Prozess der Evolution vollständig verstehen“ passt auch gar nicht dazu. Wenn wir etwas nicht verstehen, wie soll es dann durch eine mathematische Theorie beschrieben werden können? Es ist kein Algorithmus bekannt, der erklärt, wie Neuheiten entstehen. Dafür braucht es Kreativität und Erfindungsgeist – und für die Entstehung der Lebewesen einen handelnden Schöpfer.

Davon ist bei Nowak nicht die Rede. Er spricht zwar von Gott, aber nicht von Schöpfung; „Schöpfung“ kommt nur einmal vor – bei der Erwähnung des Buchtitels Der achte Tag der Schöpfung; dieses Buch schildert aber etwas anderes: eine Geschichte der Molekularbiologie. Stattdessen ist zustimmend von einer „platonische[n] Welt der Ideen“, von „ewige[n] Prinzipien, die in dieser Welt physisch umgesetzt werden“ zu lesen.

„Theologische Aussagen“. Mit einem Eingreifen Gottes rechnet Nowak offenbar nicht, jedenfalls spricht er da, wo er direkt danach gefragt wird (bei der Jungfrauengeburt) von „theologischen Aussagen“. Dogmen seien „definitionsartige theologische Formulierungen, keine wissenschaftlichen Aussagen“. Klar, naturwissenschaftliche Aussagen sind es nicht, aber es sind wahre Aussagen, sie haben einen sehr konkreten Realitätsbezug. Wenn theologische Aussagen keinen Bezug zur Wirklichkeit haben, laufen sie Gefahr, leeres Gerede zu werden, auch wenn es sehr gelehrt klingen kann. Nicht einmal der Urknall müsse der Akt der Schöpfung sein, so Nowak, er sei möglicherweise ein physikalisches Phänomen. Auf die Rückfrage „Wo ist dann Gott?“ antwortet Nowak: „Gott ist immer anwesend, er ist die innerste Existenz in allem und mir näher als ich mir selbst. Es ist nicht so, dass Gott nur ganz am Anfang alles irgendwie gemacht hat. Er ist notwendig, um jeden Moment in Existenz zu halten. Auch diesen Moment gäbe es jetzt nicht ohne die erhaltende Kraft Gottes.“ Das beantwortet nicht die Frage nach dem Ursprung der Welt. Gott wird hier mit schönen Worten in nicht greifbare Tiefen des Seins geschoben, eine Position, die an den Pantheismus erinnert. Was er als Schöpfer tut, ist völlig vage.

Dass Nowak die Evolution (und in seiner Sicht damit auch die Schöpfung) als pures physikalisches Geschehen betrachtet, geht auch daraus hervor, dass er Evolution mit Gravitation vergleicht: Auf die Frage „Es gibt keine Spannung zwischen der Idee von Kreation und Evolution?“ antwortet er: „Gibt es eine Spannung zwischen Gravitation und Gott? Kein Gläubiger fühlt sich von Gravitation herausgefordert.“ Hier wird eine physikalische, gesetzmäßig beschreibbare Kraft (Gravitation) mit einem hypothetischen historischen Prozess verglichen. Das ist methodisch und sachlich unzulässig. Wenn man „Kreation“ bis zur völligen Unkenntlichkeit umdefiniert und sie sämtlicher übernatürlicher Qualitäten beraubt, dann wundert es nicht mehr, wenn es am Ende keine Spannung zu Evolution gibt, aber dann ist die begriffliche Unterscheidung mit ihrer Spannungslosigkeit auch trivial und nichtssagend!

Kreativität in die Natur verlegt. Kein Forscher – auch Nowak nicht – kann sich bei der Betrachtung der Natur der Tatsache entziehen, dass diese voll ist von Intelligenz und Kreativität. Aber wenn ein aktiv handelnder intelligenter Schöpfergott abgelehnt wird, ist es bis zum nächsten Schritt – die Kreativität Gottes in die Natur zu projizieren – nicht mehr weit. Nowak überträgt diese Funktion auf die „Kooperation“ in der Evolution: „Kooperation ist immer dann besonders wichtig, wenn die Evolution kreativ etwas ganz Neues entdeckt, wenn die Evolution über eine Grenze steigt oder einen ganz wichtigen Schritt macht, wie zum Beispiel die Entstehung der ersten Zelle,… .“ Plötzlich wird hier Evolution – gerade eben noch mathematisches Gesetz – zu einer Akteurin, die sich – wenn auch unbewusst – der Natur scheinbar innewohnender Qualitäten gezielt bedient! Nowak liefert uns hier eine sehr eindrucksvolle Beschreibung für einen evolutionären Pantheismus. Ob er sich dessen selbst bewusst ist?

1http://www.zeit.de/zeit-wissen/2016/01/glauben-religion-physik-widerspruch-katholizismus-martin-nowak/komplettansicht

Neuer Sammelband „Genesis, Schöpfung und Evolution“

Beiträge zur Auslegung und Bedeutung des ersten Buches der Bibel

Reinhard Junker (Hg.): Genesis, Schöpfung und Evolution. Beiträge zur Auslegung und Bedeutung des ersten Buches der Bibel. Hänssler-Verlag. Studium Integrale, Hardcover, Format 16,5 x 24, 256 Seiten, 16 Abb., 9 Tab.

Die Frage nach der Historizität der biblischen Urgeschichte (Genesis 1-11) und insbesondere des ersten Menschenpaares ist für den christlichen Glauben von außerordentlicher Wichtigkeit. Denn zum einen geht es um Grundfragen der Menschheit: Das Menschenbild und das Verständnis der geschöpflichen Ordnungen hängen wesentlich davon ab, wie der Mensch entstanden ist, wie ihn Gott geschaffen hat und welche Geschichte die Menschheit genommen hat. Zum anderen ist die biblische Urgeschichte eng mit zentralen Aussagen des Neuen Testamentes verwoben. Daher hat das Verständnis der ersten Kapitel der Bibel auch Folgen für das Verständnis der Person Jesu Christi und seines Wirkens, Leidens, Sterbens und seiner Auferstehung.

In der akademischen Theologie wird die Historizität von Genesis 1-11 (und darüber hinaus) meist bestritten. Die Folge ist, dass eine andere „Geschichte“ an die Stelle der (historisch verstandenen) biblischen Berichte tritt: eine evolutionäre Geschichte. Der Mensch ist demnach über viele Generationen aus dem Tierreich heraus entstanden. Im ersten Teil dieses Bandes wird in einer Reihe von Beiträgen gezeigt, welche Konsequenzen eine evolutionäre Sicht für das Verständnis des Menschen und für das Wirken Jesu Christi hat und dass eine Verknüpfung eines evolutionären Weltbildes mit den biblischen Texten zu fragwürdigen und exegetisch letztlich nicht haltbaren Konstruktionen führt.

Die Abkehr von einem historischen Verständnis der biblischen Urgeschichte ist in der Geschichte der Theologie nicht durch neue Erkenntnisse zur Auslegung biblischer Texte motiviert. Vielmehr gibt es klare Indizien dafür, dass das im 18. und 19. Jahrhundert aufkommende Geschichtsbild von einer alten Schöpfung die Weichen gestellt hat, die zu einer veränderten Sicht auf die Genesis geführt haben (vgl. M. Kotulla, „Geologie und Genesis. Ursprung und Popularisierung früher Harmonisierungsversuche“, Studium Integrale Journal 22, S. 68-78). Im zweiten Teil des Bandes befassen sich vor diesem Hintergrund mehrere Autoren mit verschiedenen Fragen der Auslegung und des Verständnisses hauptsächlich von Genesis 1-3, darüber hinaus in zwei Beiträgen aber auch des ganzen Buches Genesis. Die Texte sollen dabei für sich sprechen und ihr Verständnis soll nicht von text- und sachfremden Einflüssen bestimmt werden.

Die Beiträge dieses Bandes wurden größtenteils schon andernorts publiziert, die meisten als Internetartikel. Sie werden in diesem Band zusammengefasst, um zerstreute Beiträge handlich zwischen zwei Buchdeckeln verfügbar zu haben.

Der Band enthält insgesamt 19 Einzelbeiträge von Walter Hilbrands, Reinhard Junker, Hendrik J. Koorevaar, Helge Stadelmann, Manfred Stephan und Henrik Ullrich.

Reinhard Junker Genesis, Schöpfung und Evolution. 14,95 *

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„Wort und Wissen“ und „Intelligent Design“

Ein Klärungsversuch von Reinhard Junker

Die Auseinandersetzung um Schöpfung und Evolution konzentriert sich vor allem im angelsächsischen Sprachraum stark um den Begriff des „Intelligent Design“ (ID). Im Gegensatz zu einer natürlichen, bloß gesetzmäßig verlaufenden, ungesteuerten Evolution bedeutet ID, dass für das Zustandekommen einer Struktur oder eines Gegenstands die Handlung einer (intelligenten) Person wesentlich war. Das betrifft insbesondere die Entstehung des Lebens und seiner Vielfalt. Auch bei Wort und Wissen wird seit einigen Jahren häufig vom „Design-Ansatz“ gesprochen und nicht nur bzw. nicht immer von biblischer Schöpfungslehre.

Was hat es mit „Intelligent Design“ auf sich? Wie verhält sich der Ansatz des „Intelligent Design“ zum Anliegen von „Wort und Wissen“ (W+W)? Kann man die biblische Schöpfungslehre, wie sie W+W vertritt, und ID miteinander verbinden oder widersprechen sich ID und W+W in markanten Punkten? Und worin besteht der Unterschied zwischen ID und theistischer Evolution?

Dieser Artikel soll helfen, diese Fragen zu klären. Er ist verfügbar unter:

http://www.wort-und-wissen.de/disk/d16/1/d16-1.html.

Dort ist auch ein PDF des Artikels zum Herunterladen verlinkt.

 

 

Neuerscheinung „Kommunikation und Gottesdienst“

Markus Piennisch: Kommunikation und Gottesdienst. Grundlinien göttlicher Zuwendung in Bibel und Verkündigung. Hänssler-Verlag. Studium Inte­grale, Pb., Format 16,5 x 24, 237 S., 7 Abb.

Das Buch bietet eine systematische Darlegung des Kommunikationsbegriffs aus biblischer Sicht. Dabei wird zunächst erörtert, wie die Kommunikation bisher in der praktischen Theologie verwendet wurde. Daraufhin wird die Begründung der Kommunikation aus dem Wesen und der Schöpfung Gottes heraus gegeben. Diese entfaltet sich in der biblischen Heilsgeschichte und erfüllt sich in der Person Jesu Christi. Diese Erfüllung wird von der christlichen Gemeinde in ihrem eigenen Auftrag der Kommunikation des Evangeliums weitergegeben.

Zielgruppe: Das Buch richtet sich an Theologiestudenten, Theologen, Dozenten und an Leser, die an spezielleren theologischen Fragen interessiert sind und sich mit dem Ursprung und der Begründung der Kommunikation aus systematisch-theologischer Sicht befassen möchten. Es werden auch Bezüge zur Missionswissenschaft und Praktischen Theologie hergestellt, um die Bedeutung der Kommunikation für die Verkündigung des Evangeliums aufzuzeigen. Theologische Vorkenntnisse sollten für die Lektüre mitgebracht werden.

Markus Piennisch Kommunikation und Gottesdienst 19,95 *

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