
Leitung der Fachgruppe
Prof. Dr. Eduard Siemens, Kontakt: Eduard Siemens
Wer sind wir?
Die Fachgruppe Informatik besteht aus einer Gruppe ehrenamtlicher Mitarbeiter, darunter Wissenschaftler, Akademiker und Fachkräfte aus den Bereichen Angewandte Informatik, Mathematik sowie Nachrichten- und Informationstechnik. Neben dem Interesse zum Fachgebiet verbindet uns die Überzeugung, dass die Bibel die übernatürliche Offenbarung des lebendigen Gottes ist, der sich darin als Schöpfer des gesamten Universums offenbart und alles durch sein Wort ins Dasein gerufen hat.
Als Informatiker sind wir mit dem Prinzip vertraut, dass komplexe Systeme durch strukturierte Anweisungen in einer formalen Sprache geschaffen werden – einer Sprache, die von Menschen entwickelt wurde und die Computer verarbeiten können. Dies gibt der biblischen Aussage, dass Gott durch sein Wort alle Materie, Sterne, Planeten und Galaxien geordnet ins Leben rief, für uns eine besondere Tiefe und Bedeutung:
„Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. (…) Alles ist durch dasselbe entstanden; und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist.“ (Johannes 1,1.3)
Neben unserer Forschung in der Informatik liegt ein Schwerpunkt unserer Arbeit in der interdisziplinären Zusammenarbeit mit Experten aus der Molekularbiologie und den Sprachwissenschaften.
Unsere Arbeitsgebiete
· Informationstechnologien und Interdisziplinäre Forschung
· Dienst an praktischen Informatikern
· Informatiktagung als Glaubenskonferenz
Informationstechnologien und Interdisziplinäre Forschung
Ein wesentlicher Teil unserer Arbeit ist die Auseinandersetzung mit dem Begriff der Information. Wir analysieren, wie Information entsteht, welche Rolle dabei Intelligenz spielt und inwiefern stochastische Prozesse daran beteiligt sein können. Dabei stellt sich die grundlegende Frage: Was ist der Ursprung einer jeden Nachricht, und welches Ziel verfolgt sie?
Unsere Beobachtung ist, dass jede uns bekannte Form von Information auf einen intelligenten Urheber zurückzuführen ist – sei es in Form von persönlichen Briefen, offiziellen Dokumenten oder Programmcode für Computersysteme.
Zusammen mit Sprachwissenschaftlern untersuchen wir das Wesen menschlicher Sprache und vergleichen sie mit den formalen Sprachen der Informatik. Während natürliche Sprachen von Menschen intuitiv erlernt und flexibel genutzt werden, sind Programmiersprachen streng formalisiert und regelbasiert.
In Zusammenarbeit mit Molekularbiologen analysieren wir die Struktur und Funktionsweise des genetischen Codes. Dabei zeigt sich, dass die DNA zahlreiche Parallelen zu den formalen Sprachen der Informatik aufweist – jedoch mit einer weit höheren Komplexität, Effizienz, Kompaktheit und Präzision. Während menschlicher Programmcode oft fehleranfällig und begrenzt ist, besitzt der genetische Code eine verblüffende Robustheit und Optimierung. Die Wissenschaft kann viele dieser Mechanismen entschlüsseln, bleibt jedoch in der Frage nach dem Ursprung des genetischen Codes ohne abschließende Antwort. Als Christen erkennen wir darin das Wirken des Schöpfers, der diese komplexen Systeme in allen Lebewesen verankert hat.
Darüber hinaus beschäftigen wir uns mit den Auswirkungen moderner Informationstechnologien auf Gesellschaft und Ethik. Besonders im Kontext der rasanten Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz betrachten wir sowohl die Chancen als auch die Risiken dieser Technologien. Dabei ist es unser Anliegen, diese Entwicklungen im Licht biblischer Prinzipien zu reflektieren und Orientierung für einen verantwortungsvollen Umgang mit Systemen der Künstlichen Intelligenz zu geben.
Dienst an praktischen Informatikern
Neben unserer wissenschaftlichen Forschung sehen wir es als unsere Aufgabe, aktuelle Entwicklungen in der Informatik auch für Fachkräfte zugänglich zu machen, die außerhalb der Forschung tätig sind. Informatiker und Nachrichtentechniker stehen im Berufsalltag häufig vor ethischen Herausforderungen, etwa in den Bereichen Datenschutz, KI-gestützte Entscheidungsprozesse oder digitale Überwachung.
Um Orientierung in diesen Fragen zu geben, veranstalten wir jährlich die Informatiktagung – eine Konferenz für Informatiker und IT-Interessierte. Dabei legen wir besonderen Wert darauf, die Inhalte auch für fachfremde Teilnehmer verständlich aufzubereiten. Dass uns dies gelingt, zeigt die Teilnehmerstruktur: Zwischen 40 und 60 % der Besucher kommen nicht aus der Informatik, sondern aus anderen Fachrichtungen.
Informatiktagung als Glaubenskonferenz
Die Informatiktagung wurde in den frühen 1990er-Jahren von Prof. Dr. Werner Gitt ins Leben gerufen und war über drei Jahrzehnte hinweg durch seine Person stark geprägt. Neben Fragen der theoretischen und praktischen Informatik bot die Tagung stets Raum für den Austausch über biblische Themen.
Diesen Schwerpunkt führen wir fort: Neben fachlichen Vorträgen gibt es Berichte über den Dienst von Christen in verschiedenen Ländern, persönliche Zeugnisse aus dem Glaubensleben sowie Bibelauslegung in Verbindung mit dem aktuellen Weltgeschehen. So bleibt die Informatiktagung nicht nur eine wissenschaftliche Veranstaltung, sondern auch eine Plattform für geistlichen Austausch und Stärkung im Glauben.
Tagungen und Workshops
Nächste Fachtagung Informatik: https://veranstaltungen.wort-und-wissen.org/inf-tagung/
Die nächste Informatiktagung findet von 27.02. bis 01.03.2026 am GRZ Krelingen (https://grz-krelingen.de/) statt. Das Programm und ein Link zur Anmeldung werden rechtzeitig dort bekannt gegeben.
Weitere Tagungen und Workshops
Zusätzlich zur Informatiktagung findet am 27.02.2026 ein interdisziplinärer Workshop zum Thema „Modellierung biologischer Prozesse mittels Petri-Netzen“ unter der Leitung von Prof. Uwe Aßmann statt. Die Teilnahme ist nur auf persönliche Einladung möglich. Interessenten können sich formlos beim Leiter der Fachgruppe melden. Kontakt über: Eduard Siemens.
Ein weiterer geplanter Workshop mit dem Arbeitstitel „Informatik und Sprachwissenschaften – was verbindet uns?“ soll den interdisziplinären Austausch der zwei Fachgebiete fördern. Dabei sollen Fragen zur Definition von „Information“ sowie die Verwendung des Begriffs in beiden Disziplinen geklärt werden. Bei Interesse kann der Leiter der Fachgruppe kontaktiert werden. Sobald Themen und Termine feststehen, werden weitere Informationen bekannt gegeben. Kontakt über: Eduard Siemens.