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Entgegnung auf Kritik an der biblisch-urgeschichtlichen Geologie


Artikel als PDF-Datei (66 Seiten, 776 KB, Stand: 05.09.2005)

In zwei Internet-Beiträgen wird neben der Sintflutgeologie besonders das Konzept der biblisch-urgeschichtlichen Geologie heftig kritisiert. Ein biblisch-geologischer Arbeitsansatz ist der Urgeschichte (1. Mose 1-11) verpflichtet, er ist aber auch herausgefordert, auf Einwände wie folgende zu antworten: Ist es sachgemäß und entspricht es der Aussageabsicht des Bibeltextes, am „wörtlichen“ Verständnis der Urgeschichte mit ihrem nur Jahrtausende umfassenden Kurzzeithorizont festzuhalten? Wird nicht eine „neue Lückentheorie“ aufgestellt, wenn mit umfangreichen geologischen Abläufen und Meteoriteneinschlag-Katastrophen bereits zwischen Sündenfall und Sintflut gerechnet wird? Heißt das nicht, „sintflutgeologische Ereignisse bereits vor der Sintflut“ zu installieren und dadurch das literarische Konzept der Urgeschichte, die von solchen Ereignissen nicht spricht, „ad absurdum“ zu führen? Ist es nicht ferner „ein Kunstgriff“, wenn in der biblisch-urgeschichtlichen Geologie angenommen wird, dass Menschen solche Katastrophen in geologisch nicht überlieferten Lebensräumen überstanden haben? Und überhaupt – wie arbeitet biblisch-urgeschichtliche Geologie angesichts vieler (noch) ungelöster geologischer Fragen, die sich im Kurzzeithorizont der Urgeschichte stellen? Auf diese und andere Einwände geht Manfred Stephan in dieser längeren Abhandlung ein.

Zusätzlich werden weitere Fragen behandelt: Wie kann sich biblisch-urgeschichtliche Geologie im wissenschaftstheoretischen Rahmen bewähren? Warum ist eine biblisch begründete Geologie, die die Zeit zwischen Sündenfall und Sintflut einbezieht, einer Sintflutgeologie vorzuziehen, die sich hauptsächlich auf das Flutjahr konzentriert? Im Rahmen des Themas werden in der Abhandlung auch zahlreiche wichtige Auslegungsfragen behandelt, die das Verständnis von 1. Mose 1-11 betreffen.

 

Inhalt

  1. Zur „wörtlichen“ Bibelauslegung – die biblische Urgeschichte will historisch verstanden werden
  2. Aussageabsicht der Texte: Kurzzeithorizont der Urgeschichte
  3. Enorme geologische Prozesse zwischen Sündenfall und Sintflut – eine „neue Lückentheorie“?
  4. „Verfluchung des Erdbodens“ – nicht mehr als „Dornen und Disteln“?
  5. Ein ungeklärtes geologisches Problem von vielen: Meteoriteneinschläge zwischen Sündenfall und Sintflut
  6. „Sintflutartige Ereignisse vor der Sintflut“? – Oder: Worin besteht die Einzigartigkeit der Flut?
  7. Überleben von Menschen in unbekannten Lebensräumen – „ein Kunstgriff“?
  8. Meteoriteneinschläge und das literarische Konzept der Urgeschichte – „absurd“?
  9. „Paradiesgeographie“ – deutlicher Hinweis auf umfangreiche geologische Prozesse zur Zeit der Urgeschichte
  10. Die Urgeschichte und ihre Geographie – undeutlich und verborgen
  11. Zur Arbeitsweise biblisch-urgeschichtlicher Geologie – oder: Vom Umgang mit ungelösten Problemen
  12. Wissenschaftstheoretische Überlegungen im Anschluss an LAKATOS und FEYERABEND
  13. Warum biblisch-urgeschichtliche Geologie statt Sintflutgeologie?
  14. Zusammenfassung
  15. Literatur